Corona im Bezirk Korneuburg
"1G wäre für uns eine Katastrophe"
Corona-Zahlen steigen. Verschärft sich die Situation, dann könnte im Herbst an den Maßnahmen gedreht werden.
BEZIRK KORNEUBURG. Ist derzeit noch "3G" das Zauberwort, das uns Zutritt in Lokale, zum Frisör und zur Fußpflege, ins Theater und Kino verschafft, so könnten uns zwei der drei Gs unter Umständen abhandenkommen. "Zutritt nur für Geimpfte" würde das bedeuten, eine Maßnahme, die laut Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein jedoch die letzte von möglichen kommenden Verschärfungen wäre. Das sieht auch Nationalratsabgeordneter und WK-Bezirksobmann Andreas Minnich so.
"Eine 1G-Regel kann nur der Weisheit letzter Schluss sein. Bis jetzt sind die Wirtschaftstreibenden im Bezirk Korneuburg gut durch die Krise gekommen. Damit das so bleibt und uns Schlimmeres im Herbst erspart wird, ist es wichtig, die Durchimpfungsrate zu erhöhen. Jetzt stehen wir bei rund 60 Prozent, 80 wären notwendig",
sagt Minnich und appelliert an die Korneuburger, zur Impfung zu gehen.
Zwar ist Minnich, der zugleich Wirtschafts-Stadtrat in der Bezirkshauptstadt ist, guter Dinge, dass es mit der Impfung flott voran geht, aber was, wenn nicht? Eine Frage, die wir Menschen aus Wirtschaft und Kultur im Bezirk gestellt haben.
"Wir arbeiten vor"
"Da wird noch was kommen, ich bin mir sicher", sagt Michael Schödl von der Rathaus-Gastronomie in Korneuburg. Er rechnet schon jetzt wieder mit vorgezogenen Sperrstunden und ob die vielen Weihnachtsfeiern halten werden, steht für Schödl auch noch in den Sternen. "Eine 1G-Regel hätte für uns sicher wirtschaftliche Auswirkungen. Aber wir arbeiten schon den ganzen Sommer darauf hin, uns einen Polster zu schaffen."
"Wir kämpfen schon jetzt"
"1G wäre, meiner Meinung nach, eine Katastrophe für die Kultur", ist Stockeraus Lenautheater-Leiterin Uschi Nocchieri überzeugt. Schon jetzt kämpfe man bei Indoor-Veranstaltungen um jeden einzelnen Zuschauer, "bei 1G würden ganz sicher noch mehr Menschen einen Theaterbesuch für sich ausschließen."
Viele Stammkunden fehlen
So wie vorher, ist es noch nicht, obwohl im Sommer das Geschäft gut läuft, erzählt Ines Spatzier, Inhaberin der Korneuburger "Arkaden der Schönheit". Fußpflege, Gesichtsbehandlungen & Co. – "viele Stammkunden fehlen mir nach wie vor". Und Spatzier merkt, viele ihrer Kunden wollen nicht impfen, sind deshalb sogar auf Hausbesuche mit Wohnzimmertest umgestiegen. "Aus privater Sicht, würde ich verschärfte Maßnahmen, wie 1G, gutheißen – aus wirtschaftlicher aber nicht."
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