Aus Häfenpeckerl wurde Körperkult
Tätowierungen als sozialer Code bei Urvölkern sind fast so alt wie die Menschheit selbst.
BEZIRK (fd). "Meine Tätowierungen drücken ein Lebens- und Zusammengehörigkeitsgefühl aus", erklärt Alexandra Jaksch aus Stockerau. "Auf meiner Haut trage ich verbildlichte Erinnerungen an meine wichtigsten Lebensstationen und Erlebnisse." Damit führt sie die Tätowierung von der "Schickimicki-Mode" zurück an den Ursprung und ist sich der Unwiderrufbarkeit ihres Körperschmuckes voll bewusst. Im Gegensatz zu manch jungen Menschen, welche sich Tattoos auch heute noch, nach einem offensichtlichen Rückgang des Hipes, aus modischen Gründen zulegen. Weshalb sich die Verdienstmöglichkeiten schön langsam von den Tätowierstudios zu den "Wegmach-Ärzten" verschieben.
Lange kriminalisiert
Tätowierungen waren bis vor gar nicht so vielen Jahren ein Teil gesellschaftlicher Rituale. Was heute Modetrend ist, war lange Zeit Ausdruck der Zugehörigkeit zu einer Subkultur, wie jener von Sträflingen oder auch Matrosen und Legionären. "Diese tätowierten Subkultur-Motive unterscheiden sich aber auch heute noch wesentlich von den modischen Tattoos", erklärt der Betreiber eines Tattoo-Studios. "Biker zum Beispiel ordern ganz andere Motive als etwa die auch nicht wenigen Kunden aus den verschiedenen Künstlerszenen."
Der Modetrend ist seiner Meinung nach allerdings eher im Abklingen. Das bestätigt auch ein lokaler Hautarzt. "Tattoo-Entfernungen, egal ob mittels Laser oder Operation, werden bei uns immer mehr zum Thema." Was auch nicht verwundert. Mit den Jahren verlieren viele Tattoos ihren Reiz oder den Sinn und der Weg zurück zur bildlosen Haut führt eben nur über einen Arzt.
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