Klosterwald Bisamberg
Brief an den Papst soll Waldfriedhof verhindert
Nicht nur die Anrainer des geplantes Waldfriedhofes am Bisamberg wehren sich gegen das Projekt, jetzt hat sich auch die Bisamberger Umweltinitiative LELOG eingeschalten.
BEZIRK KORNEUBURG | BISAMBERG. "Wir planen derzeit, so viele Menschen, wie möglich zu erreichen, um das unglaubliche Ausmaß des Projekts mit allen möglichen Konsequenzen auf Natur und Umwelt bekannt zu machen", erzählt Anrainerin Susanna Löffler. Nicht nur sie ist überzeugt, "bei 16,4 Hektar handelt es sich keineswegs um kleine Eingriffe in den Wald."
Um aufzurütteln und auch der Behörde, die das Projekt genehmigt habe, das ganze Ausmaß vor Augen zu führen, wird Dienstag Abend sogar vor der BH in Korneuburg demonstriert.
Gravierende Auswirkungen
Auch die Bisamberger Umweltinitiative hat mittlerweile ihre Kraft gebündelt, fordert eine Naturverträglichkeitsprüfung für den Waldfriedhof und wendet sich mit einem Brief sogar an den Papst persönlich.
"Die Auswirkungen von Beisetzungen mit Trauerzügen, Zeremonien, Musik und Gesang auf die biologische Vielfalt, die es im Natura 2000 Europaschutzgebiet Bisamberg gibt, sind nicht abschätzbar", ist Obfrau Brigitte Etzelsdorfer überzeugt. "Die Besucher laufen kreuz und quer durch den Wald zu den ’urnen-Bäumen’. So wird dieses sensible Ökosystem massiv negativ beeinträchtigt. Die einzigartige Pflanzenwelt wird zertrampelt und vernichtet." Und man ist überzeugt, Zerstörung in einem nicht mehr gutzumachenden Ausmaß drohe.
LELOG fordert
Und zwar die Prüfung der Naturverträglichkeit des Projektes "Klosterwald Bisamberg". "Haben wir der Umwelt nicht schon genug Schaden zugefügt und müssen wir diese auch noch über unseren Tod hinaus vernichten. Ich bin wütend und entsetzt, wie man die Europaschutzgebiete und ihre Vielfalt in dieser Art missachten und gefährden kann", sagt Etzelsdorfer
Brief an den Papst
Das Projekt stoppen, das ist nun nicht nur der Wunsch der Anrainer, sondern auch die Absicht von LELOG. "Wir haben uns hilfesuchend an Papst Franziskus gewandt", erzählt die Obfrau. Auf fünf Seiten will man den Heiligen Vater über die "Ungereimtheiten des Projektes" informieren.
Zum Projekt: Zwischen zwei und fünf Hektar groß soll der Waldfriedhof am Bisamberg einmal werden – eine Entwicklung, die sich über die nächsten 20 bis 30 Jahre ziehen wird, wie Walter Hanzmann, Pressesprecher Stift Klosterneuburg, und Axel Baudach, Betriebsleiter Klosterwald, erklären. "Es bestehen bereits vier Standorte von Klosterwald Urnen-Begräbnisflächen. Unserer Erfahrung nach, sind zwischen 25 und 50 Beisetzungen pro Jahr und Standort zu erwarten."
Hier geht’s zur Vorgeschichte:
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