Dubioses Geschäft mit der Angst

- <b>Stadtrat Thomas Pfaffl</b>, Wassermeister Robert Manhart und Bürgermeister Christian Gepp beim Stadtau-Brunnen.
- hochgeladen von Sandra Schütz
Geschäftemacher versucht die verunsicherte Korneuburger Bevölkerung schamlos auszunutzen.
KORNEUBURG (sz). "Da könnte eine Epidemie losgetreten werden, die nicht mehr zu stoppen ist. Der soll seine Filter verkaufen, aber nicht mit unserem Trinkwasser", ist Bürgermeister Christian Gepp mehr als nur verärgert. Denn vergangene Woche trudelte ein Flugblatt bei den Korneuburgern ein, das vor einer Kontamination des Trinkwassers mit Bakterien und Keimen warnt. Im selben Atemzug will man sogleich einen Filter verkaufen, der das Trinkwasser wieder "ungefährlich" machen soll.
"Das ist eine Sauerei. Ich hab sofort, als ich davon erfahren hab, bei der BH angerufen und natürlich auch die Firma, die das Flugblatt ausgeschickt hat. Das ist pure Panikmache", sagt Gepp. Und in der Tat könnte ein derartiges Flugblatt ungeahnte Folgen haben, ist doch die Bevölkerung auf Grund des Pestizid-Skandals in Sachen Grundwasser ohnehin schon verunsichert.
Trinkwasser in Ordnung
"Das Trinkwasser in Korneuburg ist in keinster Weise kontaminiert oder verunreinigt", versichern Stadtrat Thomas Pfaffl und Wassermeister Robert Manhart. Zum einen liegen die Korneuburger Trinkwasserbrunnen nicht im kontaminierten Gebiet, zum anderen hat man sich, seit Bekanntwerden des Skandals, zusätzliche Wasserprüfungen auferlegt.
"Neben der normalen vierteljährlichen Untersuchung, wird einmal im Jahr ein Komplettscreening gemacht, zudem gibt es zusätzliche Kontrollen auf die uns bekannten Pestizide im Grundwasser", erklärt Manhart. "Wir haben noch nie Keime oder Bakterien im Trinkwasser gehabt", bestätigt auch Pfaffl, dank dem das Korneuburger Trinkwasser wohl eines der best kontrollierten in ganz Österreich ist.
Nach Drohungen mit Anwalt und entsprechenden Folgen, verteilte die Firma eine Gegendarstellung des ersten Flugblattes. "Krieg ich deswegen ein Problem in der Stadt, dann kriegt der auch eins", sagt Gepp wütend.
Letzte Kontrolle im Februar
Erst im Februar wurde das Korneuburger Trinkwasser zuletzt einem Screening unterzogen. "Alles ist absolut in Ordnung", versichern Thomas Pfaffl und Robert Manhart.



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