Großmugl will um Polizei kämpfen
Seit letzter Woche ist es amtlich: 21 Polizeiposten schließen in ganz Niederösterreich. Zwei davon im Bezirk: Großmugl und Harmannsdorf.
BEZIRK. "Ich halte davon gar nichts und nehme das nicht kampflos hin", sagt Großmugls Bürgermeister Karl Lehner. Und er ist damit nicht allein. Auch Harmannsdorfs Ortschef Norbert Hendler ist zutiefst betroffen, "fast deprimiert", gibt er nach Bekanntwerden der Postenauflösungen zu.
Petition gestartet
Die Polizisten von Großmugl sollen in Zukunft von Hausleiten aus in ihren Dienst starten. Die Gemeinde Niederhollabrunn, die bisher von den Großmugler Beamten betreut wurde, wird dann dem Stockerauer Posten zugewiesen.
Damit es aber gar nicht erst so weit kommt, startete Bürgermeister Lehner sofort eine Petition. Unterschriftenlisten gingen bereits am 27. Jänner an alle Haushalte der Katastralgemeinden. "Wer nichts macht, hat schon verloren", sagt Lehner und ruft seine Gemeindebürger auf, bis spätestens 10. Februar die unterschriebenen Petitionen für den Erhalt der Großmugler Polizei am Gemeindeamt oder bei den Ortsvorstehern abzugeben.
Lehner gibt zwar zu, in der Gemeinde gäbe es sehr wenig Eigentumsdelikte, aber darum sei das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung auch sehr hoch. Ob das nach der Schließung auch so bleibt, bezweifelt er.
Kritik am Bezirkskonzept
Das sichere Gefühl will man sich auch in Harmannsdorf nicht nehmen lassen. Obwohl es bereits beschossene Sache ist, dass die Harmannsdorfer Polizisten in Zukunft ihren Dienst von Korneuburg und Ernstbrunn aus ausüben werden, will sich Bürgermeister Norbert Hendler dafür einsetzten, dass zumindest ein sogenannter "Polizeistützpunkt" in der Gemeinde bleibt.
"Wenn ich das richtig verstanden habe, ist dann während der Öffnungszeiten der Gemeinde ein Polizist anwesend. Zudem kann man, durch einen Alarmknopf, direkt mit der Polizeiinspektion in Korneuburg sprechen", erklärt Hendler. So will er zumindest ein gewisses Maß an Sicherheitsgefühl bei der Bevölkerung erhalten.
Heftige Kritik übt der Harmannsdorfer Ortschef auch am Polizei-Konzept für den Bezirk Korneuburg. "Ich glaube, es ist nicht gescheit, die Inspektionen an den Bezirksgrenzen anzusiedeln und die Mitte komplett auszudünnen."
Bis Ende Februar wird nun verhandelt, ob es den Polizeistützpunkt Harmannsdorf geben wird.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.