Jubiläumspunschstand: 10 Jahre Verein Moritz
Der Verein Moritz feiert heuer sein zehnjähriges Bestehen und darf sich über eine bemerkenswerte Bilanz freuen.
STOCKERAU. Seit der Gründung im Jahr 2007 konnten mehr als 300.000 Euro an Menschen mit besonderen Bedürfnissen – großteils aus dem Bezirk Korneuburg – in Form von Therapien oder spezieller Ausrüstung übergeben werden.
Wichtige Einnahmequelle für den Verein ist der Punschstand mit Livemusik und Riesentobola, der heuer von 8. bis 10. Dezember im Innenhof des Stockerauer Rathauses stattfindet. Mit dem Reinerlös wird Lukas aus Stockerau unterstützt, der an spastischer Cerebralparese leidet und auf seinen Rollstuhl angewiesen ist.
Unterstützung für Lukas – ein Treppenlift
Der heute 17-jährige Lukas musste nach seiner Geburt wiederbelebt werden. Er erlitt eine Gehirnblutung und Krampfanfälle. Erst nach einem Monat durfte er das Krankenhaus verlassen. Lukas musste schon sehr früh in seinem Leben mit einer speziellen Physiotherapie beginnen. Die Übung nach der "Vojta-Methode" war ein täglicher Kampf für ihn. Als er neuen Monate alt war, bekam er epileptische Anfälle, seine bis dahin relativ normale Entwicklung stoppte. Heute besucht er mit großer Freude die Sonderschule in Stockerau und ist trotz seiner Krankheit ein sehr fröhliches und liebevolles Kind.
Auf Grund seiner Krankheit namens spastischer Cerebralparese benötigt Lukas neben Ergo- und Physiotherapie auch verschiedene Hilfsmittel, wie ein Mieder oder Oberschenkelschienen, Spezialschuhe und einen Rollstuhl. Da Lukas mit seinen 17 Jahren schon ziemlich schwer ist und selbst nicht gehen kann, wäre ein Treppenlift für seine Familie eine große Hilfe. Für dessen Einbau ist zudem der Umbau des Eingangsbereiches erforderlich. Alles zusammen eine sehr große Investition, die die Familie alleine nicht bezahlen kann. Der Verein Moritz möchte daher mit dem Reinerlös des Punschstandes 2017 den Treppenlift für Lukas finanzieren.
10 Jahre Verein Moritz
Mit der Gründung des Verein Moritz im Jahr 2007 sollten Menschen mit körperlicher und/oder geistiger Behinderung finanziell unterstützt werden. Denn gerade sie benötigen oft kostspielige Therapien oder teure Ausstattung, z. B. Pflegebett, Rollstuhl, Hebevorrichtung im Auto usw – Ausgaben, die mit einem durchschnittlichen Familieneinkommen kaum zu leisten sind.
Aktuell konnten durch den Verein bereits mehr als 300.000 Euro an Spendengeldern verwaltet und weitergeleitet und somit zahlreichen Menschen geholfen werden. Das Geld wird dabei nicht an die Familien überwiesen, sondern die Rechnungen bei den diversen Anbietern direkt bezahlt. So kann sichergestellt werden, dass der Spendenzweck zu 100 Prozent erfüllt wird.
In den zehn Jahren wurden Delfintherapien in Amerika und der Türkei finanziert sowie Adeli-, Reit- und Schwimmtherapien. Weiters wurden Lesehilfen und Sprachcomputer mitfinanziert, ebenso Pflegebetten, Rollstühle, Treppenlifte und der Einbau eines Hebelifts in ein Auto. Auch bezahlt der Verein monatliche Unterstützung für Lernhilfe oder mobile Kinderkrankenschwestern.
In erster Linie bleiben die Spendengelder im Bezirk Korneuburg, ein Teil geht nach Tulln und Hollabrunn. In einzelnen (Not)Fällen wurden auch Menschen in Mistelbach, Gänserndorf oder Wien finanziell unterstützt, da auch von dort immer wieder Spendengelder kommen. Der überwiegende Teil der Gesamtspendensumme kommt übrigens von großzügigen Unterstützern und Spendern, sowohl von Privatpersonen als auch von Firmen- oder Privatinitiativen.
"Wir möchten uns auf diesem Wege ganz herzlich bei allen bedanken, die den Verein Moritz unterstützen", beton Obmann Walter Schindler. Damit sind unter anderem alle Spender gemeint – privat wie Firmen, die Vereinsmitglieder und natürlich ganz wichtig, alle, die den Punschstand besuchen. Ein besonderes Dankeschön geht an die vielen Musiker und Künstler, die Jahr für Jahr im Dienst der guten Sache kostenlos beim Punschstand auftreten – so auch heuer wieder. Und: Beim Jubiläumspunschstand gibt es wieder eine Riesentombola.
Das Programm des Punschstandes 2017
Freitag, 8. Dezember (15 - 22 Uhr):
- 16 Uhr – Hans Krankl
- 17 Uhr – Heidi von Orth
- 19 Uhr – Markus Hackl und Band
Samstag, 9. Dezember (15 - 22 Uhr):
- 16 Uhr – Die Stockerauer
- 17 Uhr – Hermann Posch
- 19 Uhr – Neue Helden
Sonntag, 10. Dezember (14 - 21 Uhr):
- 15 Uhr – Zauberkünstler Florian
- 16 Uhr – 4st House
- 18 Uhr – Die Wilden Kaiser
ZUR SACHE:Das Zwillingspaar Maximilian und Moritz Schindler kam am 29. Februar 2004 auf die Welt – erst Maximilian, dann Moritz. Von Geburt an hatte Moritz Atemprobleme und tat sich schwer beim Schlucken. Er verbrachte viele Tage seines viel zu kurzen Lebens im Krankenhaus und verlor trotz seiner kämpferischen Natur nach 14 Monaten den Kampf um sein Leben. Moritz hinterließ eine große Lücke im Leben seiner Eltern und seiner Geschwister.
Im Herbst desselben Jahres beschloss die Familie Schindler anderen Menschen zu helfen, die ein ähnlich schweres Schicksal zu tragen haben, wie Moritz. um eine rechtliche Basis zu schaffen, wurde im Jahr 2007 die Gründung eines Vereins beschlossen. Dieser trägt den Namen "Moritz – Der Verein zur Unterstützung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen".
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