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DieWerft
Neues Leben für alten Hafen

Ein Blick in die Zukunft: die gesamte Uferlinie entlang des Werftbeckens wird attraktiv gestaltet. | Foto: K18
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  • Ein Blick in die Zukunft: die gesamte Uferlinie entlang des Werftbeckens wird attraktiv gestaltet.
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Auf dem Werftareal entsteht ein lebendiger Stadtteil, der architektonisch weit über die Region hinausstrahlt.

KORNEUBURG. Alfred Berger von Berger+Parkkinen spricht über seine Vision, durch gelungene Architektur Verbindungen zwischen Gegensätzen zu schaffen.

Alfred Berger, Architekturbüro Berger+Parkkinen | Foto: Hetzmannseder
  • Alfred Berger, Architekturbüro Berger+Parkkinen
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Was waren Ihre Eindrücke, als Sie das erste Mal in der alten Werft standen?

Ich war begeistert. Hafen hat neben Wasser immer auch etwas Raues an sich. Es ist auch bereits ein gewisser Verfall eingetreten: morbide, aber gleichzeitig eben auch sehr poetisch. Die Landzunge ist sensationell. Am interessantesten ist für mich aber das Hafenbecken. Die Werft hat drei Superzonen. Das Herz des Areals mit dem Bezug zur Slipanlage, in dem man am stärksten die Geschichte spürt. Die andere Seite des Hafenbeckens - die Halbinsel. Und dann natürlich dieses Naturschutzareal mit seinem enormen Potenzial. Den Auwald werden die Menschen für ihre Freizeit mehr nutzen als das Wasser. Das ist das größere Asset.

Was sind wesentliche Qualitäten des aktuellen Masterplans?
In der Architektur geht es immer wieder darum, Gegensätzliches zusammenzubringen. Wir wollen Großartiges hervorbringen, uns auf der anderen Seite aber nicht über die Umgebung erheben. Einen zusätzlichen Kick gibt der Einsatz einer komplett anderen Gebäude-Typologie – wie das Projekt von Maurer – oder die Idee von Delugan, die Objekte quasi ins Wasser zu stellen und die Halbinsel abzugraben. Vor allem aber wird das jeweils einzelne Objekt nicht überbewertet, sondern geht im großen Ganzen auf. Einen besonders hohen Stellenwert genießen generell die landschaftlichen und sozialen Aspekte des Projektes.

Wie sehen Sie die Diskussion über Veränderung der Mobilität? Wie ist Ihre Vision eines solchen Stadtteils in 30 Jahren?

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Menschen dort wohnen, ohne überhaupt jeden Tag irgendwo anders hinzumüssen. Voraussetzung ist die Möglichkeit zum Homeoffice und stabile Einkaufsmöglichkeiten. Wichtig scheint mir ein potenziell möglicher Verzicht auf das Auto. Die Entscheidung über die richtige Positionierung der Nahversorger in dem Gesamtkomplex wird daher sicherlich spannend. Es ist lässig, wenn man mit dem Rad alles erledigen kann.

Sie sind planerisch verantwortlich für den Ost-Teil der Halbinsel entlang des Hafenbeckens. Was waren Ihre Überlegungen?

Wir haben mit dem Bauplatz gegenüber der Slipanlage einen sehr exponierten Teil, der für den ersten Eindruck von Besuchern sehr wichtig ist. Vor allem diese Mauer ist extrem spannend. Eigentlich ist es eine Spundwand, die sehr „hafenmäßig“ aus dem Wasser wächst. Im Kontrast mit Delugan, der sich das "Wasser sanft reinholt", ist der Einsatz dieser wuchtigen Mauer schon fast gnadenlos.

Soziale Durchmischung und die Lebendigkeit sind nicht zu verordnen. Was kann ein Architekt beitragen, um diese Ziele zu verwirklichen?

Ich komme vom Land. Dort war es immer selbstverständlich, quer durch alle Milieus, seine Freunde zu haben und beispielsweise Fußball zu spielen. Wenn ich dort bin, treffen wir uns bis heute im Wirtshaus. Unterschiedlichste Berufe, unterschiedlichste Einkommen. Aber man hat eine Gaudi miteinander. Man respektiert sich und versteht sich. Wie kann man so etwas in einer neuen Ansiedlung fördern? Ich glaube der Sport ist hervorragend dazu geeignet. Wenn die Leute miteinander laufen gehen, werden sie einander auch nachher grüßen, selbst wenn der eine im „Blaumann“ und der andere im „Businessanzug“ steckt. Außerdem glaube ich, dass Leute, die nach Korneuburg siedeln, auch von der Denkstruktur offener sind als jemand, der seine Wohnadresse nach dem Poststempel aussucht. Aber man muss auch Durchmischungspunkte schaffen und im Gegenzug Asozialitäts-Punkte vermeiden. Damit meine ich beispielsweise ein Lokal, das sich nur ganz wenige leisten können. Das braucht es dort nicht.

Nicht nur auf den Inselterrassen gibt es freien Zugang zum Wasser. Alle Uferlinien bleiben offen. Ein herrlicher Ort zum Verweilen. | Foto: K18
  • Nicht nur auf den Inselterrassen gibt es freien Zugang zum Wasser. Alle Uferlinien bleiben offen. Ein herrlicher Ort zum Verweilen.
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Event-Tipp

"Die Veränderung unserer Welt findet Stadt: Wie Architektur bewegen kann"
Key-Note & Publikumsdiskussion
23. Oktober 2023, 17:30 Uhr, SIGNA Projektbüro DieWerft
Am Hafen 6, Haus 2, 2100 Korneuburg
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