Internationaler Frauentag 2023
Stockeraus Frauen laufen in unterschiedlichen Schuhen
Bewusstsein schaffen und aufmerksam machen, das wollen die Stockerauer Soroptimistinnen. Den heutigen Internationalen Frauentag nahmen sie zum Anlass, um für die Gleichstellung der Geschlechter einzutreten.
BEZIRK KORNEUBURG | STOCKERAU. Die Gleichstellung von Mann und Frau, oft und viel propagiert – noch lange nicht erreicht. Dass es hier noch großen Nachholbedarf gibt, stellen die Mitglieder des Soroptimist Club Stockerau am heutigen Internationalen Frauentag fest.
"Geht es um Gleichstellung, die Schließung des Gender Gaps, ausgewogene Gehälter oder auch den Frauenanteil in Führungspositionen, ist Österreich unrühmliches Schlusslicht",
sagt Brigitte Machold, Präsidentin der Stockerauer Soroptimistinnen. Mit ungleichen Schuhen betraten sie den Rathausplatz, sehen die Gleichstellung nicht als Grundrecht, sondern vielmehr als Grundlage für eine friedvolle, wohlhabende und nachhaltigere Welt.
Für jede Frau spürbar
Obwohl es in Österreich mehr Akademikerinnen gäbe, finde man in den Führungspositionen vor allem größerer Firmen und Konzerne dennoch mehr Männer. Ein Umstand, der sich ändern muss, findet nicht nur Brigitte Machold, sondern auch Andrea Völkl, Christa Niederhammer, Lucia Kirchner, Maria Huemer, Theresa Prosoroff, Christa Lauermann, Johanna Waldbauer, Astrid Rosen, Ingrid Eßbüchel, Monika Schoderböck, Gabriele Schober, Nicola und Johanna Hopfeld. Was es brauche, für mehr Gleichstellung: zu aller erst eine Ganztages-Kinderbetreuung, "der Nachmittag in den Schulen muss ja immer noch bezahlt werden", stellen die Frauen fest.
Und ja, gespürt habe jede von ihnen schon einmal den "feinen" Unterschied. "Man steht in der Arbeit in der Runde zusammen und irgendwie ist es dann immer eine Frau, die man(n) kopieren oder Kaffee holen schickt." Auch die Redezeit in beruflichen Besprechungen sei höchst unterschiedlich. "Den Männern hört man immer in Ruhe zu, ist dann die Frau am Wort, ist es mit der Geduld schnell vorbei." Und ganz rüde ging man auch schon mit Unternehmerinnen um. "Mir hat mal jemand gesagt, es ist ja nicht so tragisch, wenn mein Geschäft nicht gut läuft, ich hätte ja immer noch einen Mann, der mit aushält."
Ungleich ist so vieles
Es sind Erzählungen wie diese, die die Stockerauer Frauen immer noch wütend machen, sie verärgern und fassungslos den Kopf schütteln lassen.
"129 Millionen Mädchen gehen weltweit nicht zur Schule. Nur 49 Prozent der Länder haben die Geschlechtergleichheit in der Grundschulbildung erreicht. In Europa verdienen Frauen für gleichwertige Arbeit durchschnittlich 13 Prozent weniger als Männer, in Österreich sind es gar 18,90 Prozent. Das muss sich ändern",
stellt Präsidentin Machold fest.
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