Internationaler Frauentag
"Unser System macht Frauen krank"

Frauen für Frauen am internationalen Frauentag in Stockerau und Hollabrunn. | Foto: Frauen für Frauen
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Den Internationalen Frauentag nahmen der Verein "Frauen für Frauen" und die Weinviertlerin Beatrice Frasl zum Anlass, das neue Buch der Autorin "Patriarchale Belastungsstörung" in Stockerau und Hollabrunn vorzustellen.

WEINVIERTEL | STOCKERAU (pa). Anlässlich des Internationalen Frauentages lud der Verein "Frauen für Frauen" die Influencerin, Podcasterin, Kulturwissenschafterin und Geschlechterforscherin Beatrice Frasl zur Buchpräsentation nach Stockerau und Hollabrunn ein. Beatrice Frasl ist eine wichtige Stimme zum Thema Mentale Gesundheit und der Titel ihres ersten Buches lässt aufhorchen: „Patriarchale Belastungsstörung“. Frasl zeigt damit Missstände im Gesundheitssystem auf und untermauert mit akribisch recherchierten und wissenschaftlich durchdeklinierten Fakten sowie anhand anschaulicher Beispiele, dass es das patriarchal geprägten System ist, das Frauen krank macht.

Foto: Frauen für Frauen

Mehrfachbelastung lässt Psyche kranken

Der Grund, warum Frauen so viel häufiger von Depressionen und Angsterkrankungen betroffen sind als Männer, sei in den anerzogenen Rollenvorstellungen zu finden. Frauen hätten die Mehrfachbelastung von Arbeit und Familie zu stemmen, seien viel häufiger psychischer und physischer Gewalt ausgeliefert und dazu koomme ein Mangel an finanzieller Sicherheit.

"Wenn eine Frau sich dann dafür entscheidet psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen, ist unser Gesundheitssystem überfordert – zu wenig kassenfinanzierte Therapieplätze und lange Wartelisten. Was bei einer physischen Erkrankung undenkbar wäre – niemand wartet sechs Monate bei einem Knochenbruch auf ärztliche Hilfe – ist aber für Frauen, die durch eine psychische Erkrankung persönlichen Leidensdruck haben, die Realität“,

weiß Beatrice Frasl. Dazu komme oft auch noch die Stigmatisierung der betroffenen Frauen.
Davon kann auch Manuela Kräuter, Geschäftsführerin von "Frauen für Frauen" ein Lied singen:

"Gerade aufgrund der Corona- und der Ukrainekrise ist der Bedarf an psychotherapeutischen Therapiesitzungen stärker denn je. Die Politik ist gefordert, mit entsprechenden Angeboten und adäquater Finanzierung zu reagieren.“

Auch volkswirtschaftlich rechne es sich, in präventive Maßnahmen zu investieren, um den viel teureren Folgekosten durch Frühpensionierungen oder Krankenstände vorzubeugen.

Foto: Frauen für Frauen

Verein kämpft

Im Jahr 2022 ermöglichte der Verein "Frauen für Frauen" 2.730 kassenfinanzierte Psychotherapiestunden für Frauen aus dem Weinviertel an den Standorten Hollabrunn, Stockerau und Mistelbach. Als Vertragspartnerin der ÖGK koordiniert sich der Verein mit sieben weiteren Frauen- und Mädchenberatungsstellen in Niederösterreich, um gemeinsam 6.000 kassenfinanzierte Therapiestunden in ganz Niederösterreich anzubieten.
„Das hört sich vielleicht für eine Frauenberatungsstelle ganz viel an, aber es ist viel zu wenig! Die Wartelisten sind lang, die Tarife die von den Kassen bezahlt werden, sind nicht kostendeckend. Es zeigt sich klar, dass Psychotherapie nicht den Stellenwert hat, der notwendig ist. Warum die Plätze kontingentiert werden ist nicht nachvollziehbar. Bedarf an besserer psychischer Gesundheitsversorgung haben alle, Frauen und Männer, Flintas, Jugendliche - Mädchen und Jungs", stellt Kräuter fest.

Stadtteile ohne Partnergewalt

Beatrice Frasl ist auch eine Unterstützerin des Projektes „StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt“.
In Stockerau setzt "Frauen für Frauen" gemeinsam mit der Stadtgemeinde dieses Gewaltpräventionsprojekt um. Dabei geht es darum, eine gewaltfreie Nachbarschaft zu schaffen. Durch das StoP-Projekt sollen die Bürger von Stockerau ermutigt werden, sich klar gegen Gewalt an Frauen und Kindern zu positionieren.

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