Gelbe Tonne "neu"

Verpackungen sind kostbares Material

Außer Glas und Papier kommen jetzt alle Verpackungen in die Gelbe Tonne oder in den Gelben Sack.

BEZIRK KORNEUBURG. Die seit Jahresbeginn geltende Regelung der Verpackungssammlung ermöglicht ein einheitliches System für alle Niederösterreicher und vor allem eine wesentliche Erweiterung im Umweltschutz.
"In Niederösterreich landeten bis Jahresende rund 20 Prozent Verpackungsmaterialien im Restmüll und fielen somit aus dem Recycling-Kreislauf", erklärt dazu Ernstbrunns Bürgermeister Horst Gangl. "Damit aber Verpackungsmaterialien wiederverwertet werden können, müssen sie richtig gesammelt und verarbeitet werden. Das tut nicht nur der Umwelt gut, sondern entlastet auch die Gemeinden und damit die Bürger finanziell."

Was darf jetzt ins Gelbe?

Alle Verpackungen, außer Glas und Papier, kommen jetzt in den Gelben Sack oder in die Gelbe Tonne. Das sind Verpackungen aus Kunststoff, wie zum Beispiel Joghurtbecher, Aufstrich- oder Butterbecher, Fleischtassen, Obst- oder Gemüseschalen, Kunststoffnetze für Obst, Wurst- und Käseverpackungen, Plastik-Tragetaschen, Blisterverpackungen von Tabletten. Verpackungen aus Materialverbund wie Milch-/Getränkekartons, Chips-, Kaffee- und Tiefkühlverpackungen, Fertigsuppenbeutel, Metall-, Aluminium- und Instantkaffeedosen und ähnliches. Ebenso Kunststoff­-Hohlkörper, wie PET-Flaschen, Verpackungen für Wasch- und Reinigungsmittel, Shampooflaschen, Speiseöl-Kunststoffflaschen und vorwiegend kleinere Verpackungen aus Styropor, wie von Transportverpackungen von Elektrogeräten und Styroporchips.#%

Wozu der ganze Aufwand?

Kreislaufwirtschaft ist das Zukunftsmodell. Das bedeutet, dass die Menge an Wertstoffen, die zurückgeführt wird, deutlich erhöht werden muss. Auch gesetzliche Rahmenbedingungen schreiben höhere Recycling-Quoten vor. Daher wird den Verpackungen, die über den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne zurückgeführt werden, zumindest die Möglichkeit gegeben, zurück in den Recycling-Kreislauf zu kommen. "Diese Erleichterungen sind wichtige Schritte, um die Kreislaufwirtschaft in Niederösterreich weiter zu verbessern und so unsere Umwelt und Heimat zu schützen", ist Christoph Mitterhauser, Obmann des Abfallverbandes Korneuburg, überzeugt.

Neue Rahmenbedingungen

Die Grundlage für die Änderung sind neue Rahmenbedingungen. Im Rahmen des europäischen Kreislaufwirtschaftspaketes wurden neue Vorgaben geschaffen. Dementsprechend sind bis zum Jahr 2025 Verpackungsstoffe zu 50 Prozent zu recyceln. Für ganz Österreich bedeutet das zum Beispiel, dass zukünftig 240.000 Tonnen Kunststoffe getrennt gesammelt werden müssen. Daher haben sich die Niederösterreichischen Umweltverbände entschlossen, gleich auf ein zukunftsfittes, einheitliches und effizientes Sammelsystem zu setzen. Die außer Papier und Glas gesammelten Verpackungsmaterialien gelangen in eine Sortieranlage. Dort werden die enthaltenen Materialien nach sogenannten "Zielfraktionen" getrennt. Besonderes Augenmerk liegt hier auf den Kunststoffen PET, HDPE, LDPE, GVK, PS/PP und auf Eisen- und Nichteisenmetalle. Es bestehen auch schon erste Pilotanlagen, um auch Sortierreste chemisch verwerten zu können.