Vier Gemeinden in den Top 250
Großrußbach, Hagenbrunn, Hausleiten und Ernstbrunn verstehen es, ihre Finanzen unter Kontrolle zu haben.
Jährlich ermitteln KDZ-Experten (Zentrum für Verwaltungsforschung) im Auftrag des Magazins "public" die finanzielle Lage der Gemeinden Österreichs. Unter den bonitärsten Top 250 finden sich auch vier Gemeinden aus dem Bezirk: Großrußbach (Platz 40), Hagenbrunn (56), Hausleiten (67) und Ernstbrunn (230). Die Bezirksblätter Korneuburg sprachen mit den Ortschefs, wie sie das Geld zusammenhalten.
Keine neuen Kredite
Das Motto in Großrußbach ist einfach: "Wir geben kein Geld aus, das wir nicht haben", erklärt Bürgermeister Josef Zimmermann. Im heurigen Jahr habe man bereits viel investiert, dabei aber auf angesparte Eigenmittel zurückgegriffen. "Wir sind dabei, Hort und Wohnungen zu bauen. Diese Investition bringt uns aber wieder Einnahmen, die unseren Handlungsspielraum erweitert." Eines fehlt in Großrußbach jedoch, Einnahmen aus der Kommunalsteuer. Das soll sich jedoch bald ändern. "Wir planen gerade ein Betriebsgebiet – 60.000 m² direkt an der B6. Unterstützt werden wir dabei von ECO Plus." Mit einer Pro-Kopf-Verschuldung von 950 Euro, die jedoch laufend reduziert wird, steht die Gemeinde im Vergleich gut da.
Sparsam sein
"In den heutigen Zeiten muss auch eine Gemeinde sparen", stellt Hagenbrunns Bürgermeister Michael Oberschil fest. Seit letztem Jahr wird vor allem in den Straßenbau investiert. "Weit über eine Million haben wir verbaut", so der Ortschef. Trotz guter Einnahmen durch das große Industriegebiet an der Brünner Straße, müsse man mit den vorhandenen Mitteln sorgsam haushalten.
Bürger helfen mit
"Wir haben relativ wenig Personal, dieses aber top ausgebildet, nützen Förderungen optimal aus und haben einen sehr guten Buchhalter", bringt es Hausleitens Bürgermeister Josef Anzböck auf den Punkt. Einen wichtigen Beitrag zur guten finanziellen Lage der Gemeinde liefern die Bürger selbst. "Die sind in der Ortsraumpflege sehr aktiv und packen mit an. So müssen wir in der Gemeinde zum Beispiel keinen Gärtner beschäftigen." Der Umstieg auf LED-Beleuchtung hat zusätzliche Einsparungen gebracht. "Investitionen wiegen wir sehr gut ab. So können wir uns gerade den Bau neuer Sport- und Tennisplätze und eines neuen Kindergartens leisten", erklärt Anzböck.
Gut budgetieren
"Für uns ist ein fein strukturierter Budget- und Haushaltsplan das A und O", verrät Ortschef Horst Gangl sein "Geheimnis". Er behandelt und führt die Gemeinde wir ein wirtschaftliches Unternehmen, was Ernstbrunn schlussendlich zur 230. bonitärsten Gemeinden Österreichs werden ließ. "Unser Vorteil ist, wir haben viele starke Klein- und Mittelbetriebe, die Kommunalsteuer zahlen und dadurch unsere Finanzkraft erhöhen." Und noch eines ist wichtig: "Man muss, auch wenn’s schwer fällt, nein sagen können".
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