Trotz Arbeit leeres Börsl
Wenn es zum Leben nicht mehr reicht
Der neu gegründete Verein "Ideen für Soziales" eröffnete in Korneuburg den ersten Sozialgreißler.
BEZIRK | STADT KORNEUBURG. "Ich bin selbst alleinerziehende Mutter von zwei Kindern und weiß, wie es ist, wenn im Kühlschrank nur Licht ist", erzählt Doris Pamminger. Weil sie selbst zur Sparsamkeit erzogen wurde und noch dazu über jede Menge soziales Mitgefühl verfügt, hat sie gemeinsam mit Richard Marik nicht nur am 28. August 2019 den Verein "Ideen für Soziales" gegründet, sondern auch noch den ersten "Sozialgreißler" in der Bezirkshauptstadt Korneuburg eröffnet. "Möglich war das aber nur dank der großzügigen Hilfe und finanziellen Unterstützung meines Vaters", ist Pamminger dankbar. Nur so kann der Sozialgreißler ab sofort in der Stockerauer Straße 26 an sechs Tagen der Woche öffnen.
Arm trotz Arbeit
Natürlich gibt es genaue Regeln, ob und wie man im Sozialgreißler einkaufen darf. "Im Grunde ist das Haushaltseinkommen ausschlaggebend", erklärt Pamminger. Wer nicht mehr als etwa 1.000 Euro hat, darf einkaufen kommen. "Beim ersten Besuch einfach Einkommensnachweise aller im Haushalt lebenden Personen mitnehmen. Natürlich nehmen wir auch auf besondere Fälle Rücksicht. Es ist also individuell abzuklären, ob man bei uns einkaufen darf. Vorbeikommen und fragen, wir helfen da sehr gerne weiter." Denn Doris Pamminger weiß: "Es gibt Leute, die trotz Vollzeitarbeit kaum Geld für’s Leben haben."
Sind Anmeldebogen erst ausgefüllt und die Angaben überprüft, erhält man einen Mitgliedsausweis, den man dann auch bei jedem Besuch mitbringen muss. Die Besonderheit im Sozialgreißler: Nicht jedes Produkt hat einen eigenen Preis. Man zahlt fünf Euro und kann einen Einkaufskorb füllen. "Für manche Sachen, etwa Fleisch, gibt es jedoch ein Mengenlimit", erklärt Marik.
Alle helfen zusammen
Weil man so einen Sozialgreißler aber nicht von heute auf morgen mit Waren füllen kann, kooperieren Doris Pamminger und Richard Marik mit dem Wiener Verein "Allesverwärter". Denn – zum Glück – bekommt man dort so viel Ware, dass man sie gar nicht selbst verkaufen kann. "Natürlich wollen wir auch Kooperationen mit lokalen Geschäftsleuten schließen." Auch über die Unterstützung von Privatpersonen würde man sich freuen – nicht nur finanzieller Natur, sondern auch in der ehrenamtlichen Mitarbeit. Denn die Produkte, die in den Greißler kommen, müssen sortiert werden. "Vieles ist abgelaufen, aber trotzdem noch gut. Manchmal ist die Verpackung beschädigt. Wir kontrollieren alles ganz genau", versichert Doris Pamminger.
Info & Kontakt
Wer sich informieren will, ob er beim Sozialgreißler einkaufen darf, kann sich ganz einfach an Doris Pamminger und Richard Marik wenden: 0667/63140998, sozialgreissler@gmx.at.
Öffnungszeiten:
- Montag & Donnerstag 11 - 20 Uhr
- Dienstag, Mittwoch, Freitag 11 - 18 Uhr
- Samstag 11 - 15 Uhr
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.