Anrainer in Zaina verzweifelt
"Wir leben in der Lärm-Hölle"

Beim Lokalaugenschein, es war ein Freitag Vormittag, wurden 69,8 Dezibel gemessen. | Foto: Sandra Schütz
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Bewohner der Austraße in Zaina sind verzweifelt. Seit Jahren kämpfen sie um ausreichenden Lärmschutz, bisher jedoch vergebens.

BEZIRK KORNEUBURG | ZAINA. "Steht nicht jedem ein bissl ein Recht auf Ruhe zu", fragt sich ein Ehepaar, das in Zaina das vermeintliche Paradies gefunden zu haben glaubte. Haus samt wunderschönem Garten befinden sich in der Austraße, nur wenige Meter neben der Stockerauer Schnellstraße S 5. "Als wir damals den Grund gekauft haben, war das noch keine Schnellstraße. Uns war sehr wohl bewusst, dass die Straße einmal ausgebaut wird, man versprach uns jedoch eine Lärmschutzwand, wenn es so weit sein sollte." Eine solche Wand sucht man bis jetzt vergebens, lediglich eine aufgeschüttete Böschung soll die Anrainer vor Lärm schützen.

"Wir sind verzweifelt"

Das Zaina Ehepaar ist mittlerweile verzweifelt. "Es geht schon um 5:30 Uhr los. Von etwa 9 bis 15 Uhr ist es halbwegs erträglich, dann geht der Lärm wieder los und dauert bis gut 22 Uhr", erzählt die Anrainerin. An einem lauen Sommerabend den Garten genießen oder bei offenem Fenster schlafen – in der Austraße in Zaina nicht möglich. Mittlerweile haben die beiden Anrainer Unterschriften für die Errichtung einer Lärmschutzwand gesammelt. 108 Personen haben unterschrieben, "das ist eigentlich ganz Zaina". Allein bei Politik und Asfinag findet man kein Gehör. "Wir werden immer wieder vertröstet, die Grenzwerte würden eingehalten werden, sagt man uns."
50 Dezibel sind vertretbar, sagt der Grenzwert. Laut dem Schallpegelmessgerät, das das Ehepaar mittlerweile angeschafft hat, geht der Lärm jedoch auf bis zu 75 Dezibel hinauf. "Bereits vor rund drei Jahren wurde uns eine Lärmmessung versprochen, bis heute ist nichts passiert."

Immer mehr Fahrzeuge auf der S 5

Von 2012 auf 2017, also innerhalb von fünf Jahren, hat sich die Anzahl der Fahrzeuge auf der S 5 um etwa 11.000 pro Tag erhöht. Ein Stichtag im Mai 2018, ein Freitag, ergab eine Anzahl von bis zu 43.000 Fahrzeuge. An Sonn- und Feiertagen werden bis zu 31.000 Fahrzeuge gemessen. Und ein Großteil davon sind LKWs, denn die S 5 ist eine "Transitstrecke".
Als 2008 und 2010 die Ortschaften Unter- und Oberzögersdorf eine neue Lärmschutzwand bekamen, schöpfte das Ehepaar Hoffnung. "Wir haben geglaubt, die Wand wird weiter bis zu uns geführt, aber dem war nicht so." Heute ist Zaina die einzige Ortschaft von der Abfahrt von der A 22 auf die S 5 bis zur Donaubrücke Traismauer, die über keinen entsprechenden Lärmschutz verfügt. Und dabei handelt es sich um eine Strecke von rund 700 Metern.

Die Nerven liegen blank

"Wenn wir das alles damals gewusst hätten, hätten wir das Grundstück niemals gekauft", erzählt das Ehepaar, das inzwischen extrem unter dem ständigen Lärm leidet. "Man wird mit der Zeit richtig aggressiv, weil man einfach nicht zur Ruhe kommen kann. Und dass das einer Ehe auch nicht gut tut, kann man sich vorstellen."
Ein kleiner Lichtblick hat sich im Herbst 2018 ergeben. Wie das Ehepaar erzählt, soll sich Bürgermeister Josef Anzböck gemeldet haben und eine Verbesserung der Lärmschutz-Situation in Aussicht gestellt haben. Die Bezirksblätter haben nun, einige Monate später, nachgefragt.

Lärmschutzwand kommt!

"Alles ist im Laufen, die Lärmschutzwand kommt", freut sich auch Bürgermeister Anzböck, eine gute Nachricht überbringen zu können. Noch im März soll der Vertrag mit der Asfinag beschlossen werden. Danach soll der Erdwall mit einer zwei Meter hohen Lärmschutzwand aufgestockt werden. Möglich ist dies, weil sowohl Gemeinde als auch Land NÖ mit je 80.000 Euro zur Finanzierung beitragen, die Asfinag beteiligt sich mit 10.000 Euro. "Es hat lange gedauert, etwa fünf Jahre. Aber noch heuer sollte der Lärmschutz fertig gestellt werden."

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