Durch den Wald zu sicheren Arbeitsplätzen
STOCKERAU (km). Jedes Jahr finden zwölf Langzeitarbeitslose im Rahmens des Stockerauer Forstprojektes „Aktion Lebensraum Wald“ einen sozial betreuten Transitarbeitsplatz für ein Jahres. Aufgenommen werden Männer im Alter von 17 bis 58 Jahre, die als Jugendliche sechs Monate und als Erwachsene zwölf Monate arbeitslos sind. 2012 hat knapp die Hälfte der Beschäftigten einen Arbeitsplatz am freien Markt gefunden. „Wobei manche unserer Langzeitarbeitslosen bereits nach einigen Monaten einen fixen Job finden. So erreichen wir oft einen Durchlauf von etwa 25 Personen im Jahr“, teilt Projektleiter Karl Roll mit.
Finanziert wird das Projekt mit einem Budget von knapp 500.000 Euro großteils vom Arbeitsmarktservice und dem Land Niederösterreich. Die Gehälter von Projektleiter, Arbeitsanleiter, Sozialarbeiter und einer fix angestellten Bürokraft übernimmt das Arbeitsmarktservice. Die eigene Einnahmen belaufen sich auf rund 60.000 Euro. Wie Rolls versicherte, ist die Auftragslage sehr gut. So wurden 2012 an die 100 ha Wald von den Beschäftigten des Projektes bearbeitet. Zu den Waldarbeiten zählen vor allem Pflegearbeiten, Durchforstungen, Freischneiden von Forststraßen, Aufforstungen und der Bau von Wald-Einrichtungen, wie Hochstände, Futterkrippen, Nistkästen etc. Die größten Auftragsgeber des Forstprojektes sind die Donaukraft, die Forstverwaltungen Reuss, Gutmann, Schlögl, die Stadt Stockerau und einige Gemeinden der Umgebung.
Der Erfolg des Projektes ist jedoch nicht nur in der Vermittlung zu sehen, sondern auch in der sozialen Betreuung der Langzeitarbeitslosen. Durch die lange Arbeitslosigkeit befinden sich viele der Waldarbeiter oft in einer schwierigen Lage. Um sie wieder für den Arbeitsmarkt fit zu machen, erhalten sie auch Hilfe bei persönlichen Problemen, wie Beratung bei Schulden, Alkoholsucht, Wohnungssuche, juristischen Problemen und vieles mehr. „Wobei die Persönlichkeitsentwicklung und die Möglichkeit zur Weiterbildung in verschiedenen Bereichen sehr wichtig sind“, erklärt Sozialarbeiter Andreas Schachinger.
In den 24 Jahren seit Bestehen des Forstprojektes, wurden an die 220 Teilnehmer erfolgreich vermittelt. Als Wunsch zum 25. Jubiläum 2014, das groß gefeiert wird, nennt der Projektleiter eine längerfristige und nicht, wie bisher nur auf ein Jahr begrenzte, Förderung.
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