Atlas: So besiegt unser Bezirk den Herztod
Im Bezirk Korneuburg retten 41 Defibrillatoren im Ernstfall Leben. Wir zeigen wo.
BEZIRK KORNEUBURG. Wenn ein Mensch einen Herzanfall erleidet, werden die Minuten bis zum Eintreffen der Rettung zur Ewigkeit. Defibrillatoren können in einer derartigen Situation Leben retten. Auch im Bezirk Korneuburg gibt es immer mehr der Geräte. Die Bezirksblätter haben nachgefragt, wo sie im Notfall einen Defi finden.
Ein Gefühl der Sicherheit
Einer der über 40 Defibrillatoren im Bezirk hängt in Leitzersdorf beim Gemeindeamt. "Das ist der optimale Standort", ist Bürgermeister Franz Schöber überzeugt. "Gleich daneben ist der Arzt, die Feuerwehr, der Bankomat und die Stelle ist in der Nacht immer beleuchtet." Und kurz nach seiner Installation, ist der Leitzersdorfer Defi auch schon zum Einsatz gekommen.
Es beruhigt ein wenig, wenn ein Defibrillator in der Nähe ist, gesteht der Orts-Chef. "Ich hatte selbst vor zehn Jahren einen Herzinfarkt und habe fast ein Jahr gebraucht, um mich wieder zurück zu kämpfen. Jetzt bin ich sehr glücklich, dass der Defi da ist."
Zwei Minuten entscheiden
Aber wann kann oder soll man überhaupt einen Defi verwenden? Wir haben Nina Maršálek, Bezirksstellengeschäftsführerin des Roten Kreuzes Ernstbrunn-Korneuburg-Stockerau, gefragt: "Bei einem Atem- und Kreislaufstillstand, bei Herzinfarkt-Symptomen und auf jeden Fall, wenn eine Person nicht mehr atmet."
Wichtig ist, im Notfall sofort den Notruf 144 wählen. "Der Anrufer bekommt dann genaue Anweisungen, was zu tun ist und auch die Information, ob ein Defi in der Nähe ist", erklärt Maršálek. Sinn macht dies jedoch nur, wenn er innerhalb von rund zwei Minuten erreichbar ist. Darum ist eine flächendeckende Infrastruktur an Defibrillatoren nicht nur lebensrettend, sondern auch ein absolutes Muss.
Man kann nichts falsch machen
Wichtig ist, keine Angst haben: Beim Verwenden eines Defis kann man nichts falsch machen! "Das Gerät spricht mit einem. Man muss also nur den Anweisungen folgen. Und wenn das Verwenden des Defibrillators nicht angebracht ist, dann schaltet sich das Gerät einfach nicht ein", ist auch Bürgermeister Schöber schon bestens informiert. Nina Maršálek nickt zustimmen und fügt hinzu: "Wer einen Erste Hilfe-Kurs beim Roten Kreuz besucht, wird auch im Umgang mit dem Defi geschult."
Überlebenschancen um 50 Prozent höher
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Österreich die häufigste Todesursache. "Bei akutem Herzdruck liegt die Überlebenschance bei rund 20 Prozent. Wird jedoch innerhalb der ersten Minuten Erste Hilfe geleistet, etwa mit einem Defi, so erhöht sich die Überlebenschance auf 70 Prozent", erklärt Maršálek.
Ein Grund für Bürgermeister Schöber, die Anschaffung eines Defibrillators nun auch in seinen Katastralgemeinden anzuregen. "Die Gemeinde ist mit den Feuerwehren im Gespräch und möchte mit ihnen gemeinsam Defis anschaffen." Mit rund 1.500 Euro Anschaffungskosten pro Gerät, sollte dies eigentlich kein Ding der Unmöglichkeit sein. "Man kann sich einfach beim Roten Kreuz melden und den Defi über uns bestellen. Wir bieten dazu dann auch noch eine intensive Schulung an", erklärt Nina Maršálek.
Die Lebensretter-App
Und Nina Maršálek vom Roten Kreuz hat noch einen guten Tipp: "Man kann sich die Lebensretter-App aufs Handy laden und sich dort, wenn man innerhalb der letzten zwei Jahre einen Erste Hilfe-Kurs besucht hat, registrieren. Im Notfall werden dann immer drei Leute in der Umgebung alarmiert, einer davon wird dann auch immer geschickt, um einen Defi zu holen."
Helfen Sie uns, Leben zu retten
Wenn Sie wissen, wo ein Defi angebracht ist, der nicht in dieser Liste ist, dann senden Sie den genauen Standort des Gerätes an: defi@bezirksblaetter.at. Sie haben auch die Möglichkeit, dies unter www.144.at/defi/#melden zu tun.
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