Durch Nastassia viel gelernt
Familie Uckermann nahm im Vorjahr ein Mädchen aus Weißrussland für drei Wochen zur Erholung auf, heuer kommt Nastassia wieder
GROSSRUSSBACH (gdi). Das Projekt „Erholung für Kinder aus Belarus“ wurde ursprünglich privat von Maria Hetzer organisiert und hat sich mittlerweile zu einem Projekt des Landes NÖ entwickelt. Pro Sommer kommen bis zu 250 Kinder von Tschernobyl betroffenen Gebieten im Alter von 9 – 18 Jahren für drei Wochen zur Erholung nach Niedersterreich. Die Gastfamilie übernimmt alle Kosten während des Aufenthaltes und die Reisekosten. So auch Familie Uckermann aus Großrußbach. "Wir haben unsere zwei Töchter gefragt, ob sie mit der Idee eines Gastkindes einverstanden sind," erzählt Jörg Uckermann. "Sie haben gleich ja gesagt, und erst am nächsten Tag gefragt wo das Mädchen eigentlich schlafen wird," schmunzelt der Familienvater.
Offenheit und Interesse nötig
Drei Wochen mit einer unbekannten Person unter einem Dach, dafür braucht es Offenheit, Toleranz und Interesse an Unbekanntem. "Diese Kinder sollen Teil der Familie mit allen großen und kleinen Ereignissen werden, die im Alltag passieren können," fasst Uckermann die Verantwortung zusammen. Mit der 15-jährigen Nastassia hat die Familie nach der ersten Eingewöhnungsphase viele alltägliche Tätigkeiten und auch Ausflüge unternommen. Sprachlich gab es große Barrieren, jedoch mithilfe eines Übersetzungstools am Handy war Verständigung gut möglich. Nach und nach sind auf beiden Seiten Worte in der jeweils anderen Sprache eingeflossen, und nach drei Wochen hatte das Gastmädchen schon viele deutsche Worte gelernt.
Kleine Erlebnisse ganz groß
Nastassia haben die Erholungswochen in Niederösterreich merkbar gut getan, und die Familie war immer wieder über die Unterschiede in Wertigkeiten überrascht. Berge und Schwammerl haben es der jungen Weißrussin besonders angetan, das Bad im Swimmingpool war für sie ein Erlebnis, und der Hauptpreis beim Großrußbacher Pferdefest - der Gewinn einer Gitarre - eine Sensation. Nach drei Wochen gab es beiderseits einen tränenreichen Abschied, aber mit dem Wunsch auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr. Im Juni ist es wieder so weit.
Mehr Info unter http://www.belarus-kinder.net/
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