Familiendrama in Obergänserndorf: Brandursache geklärt
Großvater, Sohn und Enkerl konnten nach verheerendem Brandunglück nur noch tot geborgen werden. Gemeinde Harmannsdorf will helfen und richtete Spendenkonto ein.
BEZIRK KORNEUBURG | OBERGÄNSERNDORF. Während am Faschingsdienstag in vielen Orten gefeiert wurde, ereignete sich in Obergänserndorf ein schreckliches Unglück. Großvater (71), Sohn (43) und Enkerl (13) befanden sich gerade in einer Maschinenhalle, als dort ein Brand ausbrach, auch von einer Explosion ist die Rede. Das Feuer griff rasch um sich, auch auf den benachbarten Stadl, in dem sich Stroh befand.
Zehn Feuerwehren mit insgesamt 150 Mann waren im Einsatz, erst im Laufe des Mittwochs konnte "Brand aus" gegeben werden. Das Tragische: Alle drei Familienmitglieder konnten nur noch tot aus der Halle geborgen werden.
Extrem schwierige Situation
Für die Florianis war der Einsatz nicht einfach. Durch die vielen Fahrzeuge in der Maschinenhalle gab es verschiedenste Glutnester. Starke Rauchentwicklung machte das Aufspüren dieser schwierig. "Zudem hatten wir sehr wenig Löschwasser", erklärt Bezirksfeuerwehrkommandant Wilfried Kargl. "In Obergänsernsdorf gibt es nur ein Hydrantennetz und einen Löschteich, aus dem das Wasser entnommen wird. Wir mussten mit mehreren Tanklöschfahrzeugen pendeln, um genug Löschwasser an den Einsatzort zubekommen."
Auch für die Feuerwehrleute Obergänserndorfs war der Einsatz schrecklich. "Die seelische Belastung war sehr hoch, denn jeder im Ort kannte und kennt die Familie", so Kargl.
Funken entzündeten Treibstoff
Die Ermittlungen des Landeskriminalamtes NÖ, das bei der Untersuchung der Brandursache Unterstützung vom Bundeskriminalamt Wien und dem örtlichen Bezirksbrandermittler bekam, sind nun abgeschlossen. Nun wird an Hand der Spuren vermutet, dass in der Maschinenhalle Trenn- oder Schleifarbeiten mit einem Winkelschleifer durchgeführt worden sind. Die Ermittler gehen davon aus, das durch die Arbeiten entstandene Funken einen in der Nähe gelagerten Dieseltreibstoff entzündet haben. Großvater, Vater und Sohn dürften noch versucht haben, den Brand mit einem Handfeuerlöscher zu bekämpfen. Durch die massive Rauchentwicklung, verbunden mit starker Hitze, gelang es den drei Personen schlussendlich nicht mehr, die Halle rechtzeitig zu verlassen.
Fremdverschulden wird von der Polizei als Brandursache ausgeschlossen.
"Wir müssen helfen"
Eine riesige Welle der Anteilnahme und Hilfsbereitschaft kam indessen in der Gemeinde Obergänserndorf ins Rollen. "Ich habe schon so viele Anfragen bekommen, wie man der Familie helfen kann. Wir haben jetzt ein Spendenkonto eingerichtet und die Informationen auch schon an Vereine und Institutionen weitergegeben", erklärt Bürgermeister Norbert Hendler. Noch am Unglückstag war er vor Ort und zögerte daraufhin nicht, mögliche Hilfe zu koordinieren und das Spendenkonto einzurichten.
Wer helfen möchte:
SPENDENKONTO für Sabine Gassner
IBAN: AT57 3243 8000 0242 2061
BIC: RLNWATW1438
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