Große Sorge: Steht Stockerauer soogut-Markt vor dem Aus?
Gekürzte Förderungen machen drastische Einsparungen notwendig. Das Sozialmarkt-Verkaufsmobil stellt seinen Betrieb ein. Verbleibende Sozialmärkte, darunter auch Stockerau, sind nicht zu 100 Prozent gesichert.
NIEDERÖSTERREICH | BEZIRK KORNEUBURG | STOCKERAU. Rund 20.000 Menschen sind in Niederösterreich auf die Möglichkeit eines günstigen Lebensmitteleinkaufes in den soogut-Sozialmärkten angewiesen. 595 Einkaufspässe sind allein für den Stockerauer Sozialmarkt ausgestellt, der nicht nur dafür sorgt, dass notleidende Familien und Mindestpensionisten genug zu essen auf dem Tisch haben, sondern er bietet durch ein spezielles Fördermodell Langzeitarbeitslosen Perspektive und die Möglichkeit, zum Wiedereinstieg ins Berufsleben.
Dass diese so wichtige Institution nun auf Messers Schneide steht, weil wichtige Förderungen Einsparungen zum Opfer fallen, lässt SAM NÖ-Geschäftsführer Wolfgang Brillmann bangen.
Aus für Sozialmarkt-Verkaufsmobil
Besonders hart trifft es vorerst das Waldviertel, wo über 30 mobile Sozialmarkt-Haltestellen ab Mitte Dezember nicht mehr angefahren werden können. Auch im Mostviertel wird der Betrieb der Verkaufsmobile eingestellt. Und die Hiobsbotschaft: Noch ist nicht sicher, ob nicht auch weitere Sozialmarkt-Standorte dem Sparstift zum Opfer fallen werden. Dies hängt, so die Geschäftsführung, maßgeblich davon ab, ob sich Unterstützer finden.
Förderungen wurden gekürzt
Grund für die Einsparungen ist das Wegfallen von Förderungen, die SAM NÖ, der Träger der soogut-Sozialmärkte, vom AMS bislang erhielt. Diese werden 2019 nicht mehr ausbezahlt, auch das Beschäftigungsprojekt wird eingestellt.
Bisher hatten dadurch pro Jahr knapp 100 Personen, die schon lange Zeit ohne Arbeitsverhältnis waren, die Chance, über eine Anstellung bei SAM NÖ wieder ins Arbeitsleben einzusteigen. Während des befristeten Dienstverhältnisses wurden diese Mitarbeiter betreut, geschult und es wurde versucht, am Arbeitsmarkt eine fixe Anstellung für sie zu finden.
Der zweite Fördergeber – das Land NÖ – wird das Projekt zwar weiterhin unterstützen. Dies ist jedoch zu wenig, um die bisherigen Strukturen aufrecht erhalten zu können.
"Sozialmärkte müssen erhalten bleiben"
"Da interne Umstrukturierungsmaßnahmen und Personalkürzungen nicht ausreichen, um die finanzielle Lücke zu schließen, müssen wir leider unser Versorgungsangebot einschränken", bedauert Brillmann. "Unser Ziel ist es, nun alles daran zu setzen, die verbleibenden Märkte zu erhalten."
Wer will, kann helfen
Wer die SAM NÖ-Sozialmärkte durch eine Spende unterstützen und so den Betrieb der verbleibenden Standorte – Stockerau, Amstetten, Heidenreichstein, Klosterneuburg, Mödling, St. Pölten, St. Valentin, Waidhofen/Ybbs, Ternitz und Tulln – sicherstellten möchte, kann auf folgendes Konto spenden:
SPK NÖ Mitte West
IBAN: AT47 2025 6000 0092 3003
BIC: SPSPAT21XXX
Verwendungszweck: Weiterbestand SAM NÖ Sozialmärkte
Weitere Informationen finden Sie auch online auf www.soogut.at/spende-moeglichkeiten.
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