Private Pflegemafia schlägt zu
Maria-Magdalena Triska (84) ging dubiosem Pflegedienst auf den Leim. Im Nu waren 1.000 Euro weg.
LANGENZERSDORF (sz). "Das ist eine richtige Betrugsmafia und ich war auch noch so blöd und bin auf die reingefallen", ärgert sich Maria-Magdalena Triska. Für ihr Alter ist die Langenzersdorferin noch recht rüstig, nur ihr Mann, der braucht Unterstützung. "Vor zwei Monaten musste sich meine damalige Hilfe einer Krebsoperation unterziehen und weil ich weiß, dass ich das mit meinem Mann und dem Haushalt nicht alleine schaffe, hab ich mich sofort umgesehen."
In der Praxis ihres Hausarztes entdeckte sie einen Zettel, auf dem Beatrice S. (Name von der Redaktion geändert) ihren privaten 24-Stunden-Pflegedienst anbot. "Ich bin dem Irrtum aufgesessen, dass der Arzt mit ihr zusammenarbeitet und hab Frau S. kontaktiert", erzählt Triska. Diese kam sofort, legte der Pensionistin beim ersten Besuch eine Honorarnote auf den Tisch und wollte Bargeld sehen. "Und ich Vollkoffer hab ihr das Geld, 650 Euro, gleich am nächsten Tag überwiesen."
1.000 Euro für 3 Tage
Kurz darauf kam eine Ungarin zu Maria-Magdalena Triska. "Die war so müde, als sie ankam, dass ich sie gleich ins Bett geschickt hab", erinnert sich die Langenzersdorferin an den schon schlechten Start. Doch auch am nächsten Tag wurde es nicht besser. "Sie fing an zu weinen, erzählte von ihren Kindern. Die war psychisch total am Ende, eigentlich hätte sie eine Betreuung gebraucht", ist Triska immer noch fassungslos.
Nach drei Tagen und weiteren 350 Euro war der Spuk vorbei. Die Ungarin reiste ab, wie Triska später erfuhr, zu einer anderen Kundin. Ersatz wurde keiner geschickt, das Geld war weg. "Ich hab Frau S. dann dazu aufgefordert, jenen Teil des Geldes, der nicht durch die drei Tage verbraucht wurde, der Langenzersdorfer Feuerwehr zu überweisen. Es geht mir nicht ums Geld, auch wenn ich nix zum Rauswerfen hab. Aber ich wollte mich nicht so übers Ohr hauen lassen." Nun, die Feuerwehr hat bis heute nichts bekommen.
"Man muss vorsichtig sein!"
Beatrice S. konnte bis Redaktionsschluss für eine Stellungnahme leider nicht erreicht werden.
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