Vor 100 Jahren: 26. April 1918
Vor 100 Jahren schrieb die Wochen-Zeitung für das Viertel unter dem Manhartsberge:
"Interessante Statistik. Unser amtliches Verzeichnis der Sterbefälle in diesem Jahre weist für die Stadt Korneuburg bis zum 18. April die hohe Zahl von 220 Verstorbenen auf, eine Ziffer, die im Jahre 1917 erst am 7. Juni erreicht war. Von dieser Ziffer entfallen 85 auf das Militär (eigene Soldaten und Kriegsgefangene) und 135 Sterbefälle auf die Zivilbevölkerung. Von den 135 Zivilpersonen entfallen wieder 74 auf das Bezirksarmenhaus, so daß auf die einheimische Bevölkerung die restlichen 61 Sterbefälle entfallen. An erster Stelle der Grundkrankheiten marschiert die Tuberkulose, die fürchterlichste der Volkskrankheiten, welcher sich der Reihe nach Lungenentzündung, Altersschwäche, Erschöpfung bezw. allg. Körperschwäche, Darmkatarrh, Arterienverkalkung und bösartige Neubildung anschließen. Daß die Volksseuche, die Tuberkulose in allen Arten, so weit um sich gereift, ist nur die Folge der mangelnden Ernährund, des Mangels an Fett, Fleisch, Mehl, Eiern u.s.w. Geht es in dieser Beziehung so weiter wie es den Anschein hat – so werden auch die noch überlebenden Menschen, die ja auch tagtäglich an Kraft und Gewicht abnehmen, dem gleichen Schicksale verfallen und nach und nach zu wandelnden Leichnamen werden."
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