Adolf Frohners 90. Geburtstag
Zwei Ausstellungen vom Forum Frohner in Krems
Der österreichische Künstler Adolf Frohner (1934 – 2007) wäre am 12. März 90 Jahre alt geworden. Das Forum Frohner widmet ihm 2024 zwei Ausstellungen und beleuchtet den Einfluss des leidenschaftlichen Pädagogen auf seine Schülerinnen und Schüler.
KREMS. Am 12. März 2024 jährt sich der Geburtstag des 2007 verstorbenen Künstlers Adolf Frohner zum 90. Mal. Frohner zählt zu den wichtigsten österreichischen Künstlern der Nachkriegsmoderne. Er ist vor allem für seine expressive Malerei, Bildhauerei und Zeichnung bekannt.
Mitbegründer des Wiener Aktionismus
Frohner wird 1934 in Groß-Inzersdorf/NÖ geboren. Zunächst arbeitet er in Wien als Werbegrafiker und ist ab 1961 als freischaffender Maler, Grafiker und Bildhauer tätig. Mit der Aktion „Blutorgel“ (1962) ist er Mitbegründer des Wiener Aktionismus. Seine Personale bei der Biennale in Venedig 1970 brachte Frohner schlagartig öffentliche Anerkennung. Von 1972 bis 2005 ist er an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien in verschiedenen Funktionen tätig, u.a. als Professor für Malerei. Frohner stirbt 2007 in Wien.
Schon zu Lebzeiten wurde ihm das Forum Frohner im ehemaligen Minoritenkomplex in Krems-Stein gewidmet. Der Wunsch des Künstlers war, hier einen Ort der Begegnung und des offenen Diskurses zu schaffen.
Das Jubiläumsjahr im Forum Frohner
„Anlässlich seines 90. Geburtstags setzt sich das Forum Frohner mit dem Wirken Adolf Frohners auseinander. Als leidenschaftlicher Pädagoge erscheint Frohner besonders in den 1980er- und frühen 90er-Jahren prägend für die junge Generation von Künstler:innen“, betont Elisabeth Voggeneder, künstlerische Direktorin des Forum Frohner.
Zwei neue Ausstellungen
2024 beschäftigt sich das Forum Frohner in zwei neuen Ausstellungen mit dem Wirkkreis des Lehrers Frohner. Frohner war viele Jahr als Professor an der Hochschule (später Universität) für angewandte Kunst tätig und übernahm 1985 die Meisterklasse für Malerei. Die Ausstellungsreihe unter dem Titel „Adolf Frohner und seine Schüler:innen“ zeigt Werke von Student:innen, deren Weg bei Frohner begann. Heute zählen sie zu den etablierten österreichischen Künstler:innen.
Dialoge
Die Frühjahrsausstellung „Dialoge. Adolf Frohner und seine Schüler:innen I“ setzt den Fokus auf
Frohners Schüler:innen aus den Meisterklassen der 1980er- und frühen 1990er-Jahre. Frohners expressiv-malerischer Gestus, seine Vorliebe für die Figur und seine Auseinandersetzung mit dem Prinzip des Weiblichen finden sich ihren Arbeiten wieder. Gezeigt werden u. a. ONA B. (*1957), Saša Makarová (*1966), Nina Maron (*1970), Emi Rendl Denk (*1956) und Harald Gfader (*1960).
Konfrontationen
Die Herbstausstellung widmet sich unter dem Titel „Konfrontationen. Adolf Frohner und seine Schüler:innen II“ den Gegenpositionen zu Frohners Werk, die sich aus den Meisterklassen der 1990er-und 2000er-Jahren entwickelt haben. Diversität in allen künstlerischen Medien und ein Aufbruch in ein digitales Zeitalter führten zu einem neuen Vokabular der aufstrebenden Generation. Zu Frohners Student:innen dieser Zeit zählen etwa Ruth Brauner (*1975), Bernhard Hosa (*1979), Christian Hutzinger (*1966), Moussa Kone (*1978), Karl Kriebel (*1968), Marko Lulic (*1972) oder Oliver Ressler (*1970).
38 Ausstellungen seit 2007
Seit der Gründung des Forum Frohner im Jahr 2007 wurden 38 Ausstellungen realisiert. Frohners Schaffen wurde u. a. mit Joseph Beuys, Adalbert Stifter oder Jean-Michel Basquiat in Beziehung gesetzt. Über 250 Künstler:innen waren bislang im Forum Frohner vertreten. Aktuell wird noch bis 01. April eine Gegenüberstellung Adolf Frohners mit dem bedeutenden Druckgrafiker Herwig Zens (1943 – 2019) gezeigt.
Neue Ausstellungen 2024
DIALOGE. Adolf Frohner und seine Schüler:innen I / 25.05.-20.10.2024
KONFRONTATIONEN. Adolf Frohner und seine Schüler:innen II / 09.11.2024-06.04.2025
Noch bis 01.04.2024 zu sehen: ZENS TRIFFT FROHNER. Und der Tod lacht mit.
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