Flussserie Teil 3
Die Gefahr aus der Krems: Wenn die Flut kommt

- So sah der Kremsfluss während der Arbeiten am Hochwasserschutz 2015 noch aus. 2018 wurde er fertig gestellt.
- Foto: Stadt Krems
- hochgeladen von Simone Göls
Der Hochwasserschutz am Kremsfluss machte Anfang 2015 den Umbau der Bertagnoli-Wehr notwendig. Die Voraussetzungen für die Fertigstellung bis 2018 wurden damals geschaffen.
BEZIRK KREMS. „Nach vielen Gesprächen ist es uns gelungen, eine Lösung zu finden, mit der sowohl die Stadt Krems als auch der Eigentümer der Wehranlage zufrieden sein können. Somit können wir grünes Licht für die Fortsetzung des Hochwasserschutzbaus im obersten Kremsfluss-Abschnitt bis zur Stadtgrenze geben“, erklärte Bürgermeister Dr. Reinhard Resch nach dem erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen mit Familie Bertagnoli damals. „Der Schutz der Anrainer am Kremsfluss hat seit den Hochwasserereignissen der vergangenen Jahre oberste Priorität, gleichzeitig waren stets auch die privaten Interessen und natur- wie fischereirechtliche Belange zu berücksichtigen, so Resch.
Die Wehranlage im Stadtteil Rehberg befindet sich im Eigentum der Familie Bertagnoli. Für den späteren Hochwasserschutz ist der Umbau der bestehenden „Steinrücken“-Wehr in eine so genannte „Klappwehr“ erforderlich, die sich je nach durchfließender Wassermenge aufstellt oder umlegt. Die neue Wehr wird auch eine Fischaufstiegshilfe enthalten, wie es eine EU-Verordnung verpflichtend vorsieht. Die Stadt trrug die Kosten für die Errichtung der künftigen Wehr. Im Gegenzug beteiligt sich Bertagnoli mit einem jährlichen Kostenbeitrag an der Erhaltung der Anlage.
2016: Hochwasserschutz für Imbach
Am 2. September 2016 wurde der Hochwasserschutz in der Katastralgemeinde Imbach (Marktgemeinde Senftenberg) am Kremsfluss eröffnet. Mit der Investition von 1,45 Mio. Euro durch das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (40%), das Land Niederösterreich (40%) und der Marktgemeinde Senftenberg (20%) wurde nun ein weiterer Abschnitt der Hochwasserschutzanlagen entlang des Kremsflusses fertiggestellt. Überflutungen durch Hochwasser bis zu einem HQ100 sollen zukünftig der Vergangenheit angehören. In Summe wurden in Senftenberg am Kremsfluss bis heute 2,55 Mio. Euro in den Hochwasserschutz investiert.
Bezirk Krems besonders hochwassergefährdet
Landesrat Dr. Stephan Pernkopf: „Der Bezirk Krems war 2002 durch die Donau, den Kamp und den Kremsfluss besonders massiv vom Hochwasser betroffen. Alleine in der Marktgemeinde Senftenberg entstanden damals über 18 Mio. Euro Schaden. Seither wurden am Kremsfluss mehr als 25 Mio. Euro in den Hochwasserschutz investiert.“
"Für einen verbesserten Hochwasserschutz für das Siedlungsgebiet der Marktgemeinde Senftenberg – Imbach investierte mein Ministerium in den Jahren 2011 – 2016 rund
1 Millionen Euro“, erklärte der damalige Bundesminister Andrä Rupprechter.
Die Maßnahmen erstreckten sich auf einer Länge von 630 Metern an beiden Ufern des Kremsflusses in Imbach. Der Hochwasserschutz wurde einerseits durch Gerinneaufweitungen mit einer entsprechenden Anpassung des Sohlgefälles und andererseits durch die Errichtung von Ufermauern aus Stahlbeton erreicht.
Somit konnten neben dem Schutz der Bevölkerung auch gleichzeitig die Ufer und der Flusslauf naturnäher und attraktiver gestaltet werden.
Mit dieser Maßnahme sind wichtige Infrastruktureinrichtungen und Verkehrsflächen sowie 53 Wohn- und Wirtschaftsgebäude nachhaltig vor Hochwasserereignissen mit einer 100-jährlichen Auftrittswahrscheinlichkeit (HQ100) geschützt.
Hochwasser zerstörte Spielfeld
Was das Hochwasser anrichten kann, wenn kein Schutz besteht, zeigte sich nämlich 2002:
Hochwasserkatastrophe 2002 - ein Rückblick
Der Spielfeld war komplett zerstört, Zaun und Ballfang umgelegt und auch die Außenanlagen waren vollkomen überflutet, sodass sich der Schaden am Rehberger Sportplatz auf 150.000 Euro belief. Der Verein beschließt unter dem damaligen Präsidenten Prim. Dr. Reinhard Resch und einem Komitee den Wiederaufbau des Sportplatzes, der Spielbetrieb wird nach Rohrendorf verlegt, welcher den Rehberger den Platz kostenlos zur Verfügung stellt. Zum Training wird nach Droß, Egelsee und Krems ausgewichen, in der Saison erreicht man den vierten Rang in der 2. Klasse Wachau.


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