Ein Traum geht in Erfüllung
Sarah Fischer auf dem Weg nach Tokio zu ihrer ersten Olympiade

Sarah Fischer

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Österreichs stärkste Gewichtheberin Sarah Fischer (ACU Krems) wird Österreichs Farben bei den Olympischen Spielen in Tokio vertreten. Der Weg dorthin war für die 21-jährige gar nicht so einfach.

ROHRENDORF. Mit großen Erwartungen in die Olympia-Quali gegangen, dann ein Autounfall im Februar 2021, der heiß-geliebte Opa ist im März leider verstorben, bei der ersten Aussendung der Starterliste des Internationalen Gewichtheberverbandes -   IWF am 11. Juni nicht qualifiziert, eine Woche später doch dabei, nach den Staatsmeisterschaften am 3. Juli. Am 5. Juli Corona positiv getestet. Seit Donnerstag, 15. Juli wieder Corona frei und in ein paar Tagen geht's nach Tokio . Ein Traum für Sarah Fischer geht in Erfüllung.

Conny Högg bat Sarah Fischer zum Gespräch:

Dein Hauptziel für 2021 war ohne Zweifel die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Tokio 2021. Nach der ersten Aussendung der Teilnehmer/innen in den jeweiligen Gewichtsklassen am 11. Juni warst du nicht dabei, was waren da deine Gedanken?
Sarah: Ich war sehr, sehr enttäuscht und es hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen und ich brauchte eine ganze Weile, bis ich das alles verkraften konnte. Meine Motivation war im Keller und ich wusste nicht ob ich meine Karriere überhaupt fortsetzen sollte.
Meine ganze Familie war am Boden zerstört und das erste Mal ging es in unserer Familie nicht um GEWICHTHEBEN, schon komisch, wenn sich vorher alles um den Sport gedreht hat und jetzt auf einmal nicht mehr. Alle waren traurig und angeschlagen und wir machten schon Pläne für den Herbst ohne Olympia.

Eine Woche später am 18.Juni wurdest du von der IWF wegen des Verzichtes des Startplatzes des Kontinentalverbandes Afrika zu Olympia eingeladen. Da muss es dir doch kalt über den Rücken gelaufen sein und alle Anstrengungen, die du bisher wegen einer Olympiateilnahme hattest waren vergessen. Das Ziel erreicht Olympiateilnehmerin zu sein?
Sarah: Dieses Gefühl war der Hammer, als ich es gelesen habe, dass ich zur Olympiade fahren kann, alle Anstrengungen haben sich auf einmal ausgezahlt und ich war mega happy. Wahnsinn mit 20 Jahren zur Olympiade - das ist der Oberhammer. Ich bin die erste weibliche Gewichtheberin in Österreich, die es zu einer Olympiade geschafft hat, diese ist ein weiterer Meilenstein in meiner Karriere. Wahnsinn, was ich alles schon mit 20 Jahren gewonnen habe und da ist diese Olympiateilnahme schon an oberster Stelle zu reihen.

Bei den Staatsmeisterschaften am 3. Juli in Öblarn hast du dir deine Titel 20/21 und 22 mit 95 kg im Reißen, 118 kg im Stoßen und 213 kg im Zweikampf locker abgeholt, am Montag den 5. Juli dann die erschreckende Meldung „Sarah Fischer positiv auf Corona getestet." Was ist da in einer Sarah Fischer vorgegangen? Zum Glück hattest du keine Symptome, musstest dein Training in den „Stadl“ deines Vaters verlegen, da du ja in Quarantäne gesetzt warst?
Sarah: Ich dachte mir ,das gibt es doch nicht, irgendwer will, dass ich es nicht zur Olympiade schaffe, meine Gedanken kann ich nicht in Worte fassen. Papa hat sofort den Stadl ausgeräumt und mein Homegym wieder eröffnet. 2020 habe ich ja schon mehrere Wochen im Stadl trainiert.

Seit Donnerstag 15. Juli ist die Quarantäne aufgrund eines negativen Bescheides wieder aufgehoben, jetzt kannst du dich wieder in der Sporthalle Krems oder im Leistungszentrum St. Pölten für Olympia vorbereiten?
Sarah: Richtig und wir nutzen diese Zeit sehr intensiv, um den richtigen Feinschliff für Olympia zu bekommen.

Wie ist ihre derzeitige Form? Mit welcher Zweikampfleistung spekuliert Sarah Fischer?
Ewald: Sarahs Form ist unter diesen nervlichen Belastungen eigentlich sehr gut und ich weiß, dass Sarah mit der Aufgabe wachsen wird, Spekuliert wird mit einem Top Ten Platz und mit einer Jahresbestleistung,

Sarah muss ja bekanntlich in der Klasse + 87 kg an den Start gehen, warum eigentlich? Sie ist bei jeder WM und EM bis 87 kg gestartet?
Ewald: Weil in dieser Gewichtsklasse +87 kg hätte Sarah niemals Medaillen geholt und wir immer wieder bei EM und WM auf Medaillen los gegangen sind, und es hat sich ja bekanntlich ausgezahlt 27 Medaillen ist unsere Ausbeute bis jetzt. Vielleicht wenn die Gewichtsklassen wieder geändert werden, denken wir über einen Wechsel nach.

Tokio auf Grund der Corona Pandemie ohne Zuschauer und ohne Stadtbummel, ist das okay für dich Sarah?
Sarah: Ich kann es leider nicht ändern und muss es so nehmen wie es ist, natürlich wäre es mir lieber in einer vollen Halle zu heben als vor leeren Rängen.

Du hast bei Welt.- und Europameisterschaften für Österreich bereits 27 Medaillen gewonnen, Höhepunkt war sicherlich der U-17 WM-Titel im Reißen 2017. Würde die Olympiateilnahme das alles in Schatten stellen?
Sarah: Ich denke, dass die Medaillen, die ich bis jetzt gewonnen habe schon Meilensteine im Gewichtheben in Österreich waren: der U-17 WM Titel im Reißen und der Vizeeuropameistertitel in der Allg. Klasse mit 17 Jahren sind bis jetzt meine Highlights. Ein Start bei Olympia ist ja für jeden Sportler der absolute Traum und für dieses Ziel habe ich täglich gearbeitet. Die Olympiateilnahme ist die Krönung meiner bisherigen Karriere und ich darf mich nun offiziell Olympionikin nennen, das ist schon der absolute Wahnsinn.
Dass ich mit 20 Jahren die erste Dame in Österreich bin, die es zu einer Olympiade schafft ist schon was ganz Besonderes und ich traue mich zu sagen, dass das nicht viele nach mir schaffen werden.

Wie schaut dein Fahrplan für die letzten Tage bevor es nach Tokio geht aus? Ihr wolltet ja gemeinsam mit Sargis Martirosjan am 23. Juli nach Tokio fliegen, jetzt ist deine Abreise um 3 Tage nach hinten verschoben worden, was ist der Grund?
Sarah: Der Grund für die verspätete Abreise nach Tokio ist reine Vorsichtsmaßnahme, dass ich länger zu Hause unter gewohnten Umständen trainieren kann, da nehmen es wir genauso wie der Luki Weißhaidinger.

Besten Dank für das Gespräch
Conny Högg

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