Die modernste Profilierungsanlage steht in Krems

- hochgeladen von Simone Göls
Der Weltmarktführer bei Rohren und Profilen nimmt eine Sonderprofilieranlage in Betrieb, die alle Stückerln spielt. "Wir warten, dass sie endlich in Betrieb geht", harrt der Metal Forming Division-Chef mit begeisterter Vorfreude der neuen Ära. Eine Million Kilowattstunden Energie im Jahr spart die Anlage ein, das entspricht dem Jahres-Stromverbrauch von 300 Haushalten. Antischlupf-System und eine Traktionskontrolle, die der Formel 1 nachempfunden ist, machen diese Anlage zum Wunderwerk an Effizienz.
KREMS. "Es ist mit Abstand die modernste Anlage, die ich je gesehen habe", sagt Peter Schwab, Leiter der Metal Forming Division des voestalpine-Konzerns über die neue Anlage, die nun in Betrieb geht.
Es handelt sich um die europaweit modernste Profilieranlage zur Herstellung von hochkomplexen Spezialrohren und -profilen – unter anderem für die Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie. "Es ist unumgänglich, dass wir viel in Forschung und Entwicklung investieren", so Schwab am Donnerstag zu Maschinen-Start, "doch auch wenn wir heute eine sensationelle Anlage vor uns haben, so sind und bleiben die Basis unseres Erfolgs die Mitarbeiter."
Die voestalpine investierte mehr als fünf Millionen Euro in die neue Anlage und stärkt damit ihre Position als weltweiter Marktführer in der Produktion von komplexen, kaltgewalzten Stahlrohren und -profilen höchster Qualität.
Die innovative Sonderprofilieranlage läuft mit einer neuen, intelligenten Antriebstechnik, die auf dem jahrzehntelangen technischen Know-how der voestalpine Krems basiert. Durch die neue Technologie wird der Antriebsmoment verteilt, wodurch ein Schlupfen des Stahlbandes verhindert werden soll. Dies ergibt eine noch bessere Qualität der Produkte. Die moderne Anlage wird außerdem mit einer speziellen, energieoptimierten Hydraulik betrieben. Die Profilieranlage läuft demnach nur dann auf voller Leistung, wenn diese auch wirklich benötigt wird, anderenfalls wird der Standby-Modus aktiviert. Durch diese innovative Vorgangsweise in Kombination mit dem intelligenten Antriebssystem können jährlich insgesamt rund 1 Mio. kWh Strom eingespart werden – das entspricht dem Energieverbrauch von ca. 300 Haushalten pro Jahr bzw. umgerechnet etwa 176 Tonnen CO2.
Die Sonderprofilieranlage ist nicht nur für neue Abmessungen konzipiert. Es können auch Produkte von bereits bestehenden Anlagen auf sie umgelegt werden, um so etwaige Engpässe in der Produktion ausgleichen zu können. Eine dauerhaft zweischichtige Auslastung der Anlage ist bereits sichergestellt, aufgrund anstehender Großaufträge ist auch schon ein Dreischichtbetrieb in Planung. In Krems hat die voestalpine bereits zahlreiche Produkthighlights hervorgebracht. Dazu zählen beispielsweise Stahlrohre und -profile, die als intelligente und statisch optimierte Unterkonstruktionsbauteile für Photovoltaik- oder Solaranlagen eingesetzt werden, innovative Systemlösungen für den Obst- und Weinbau oder auch moderne und fortschrittliche Profilsysteme für diverse Tür- und Portalkonstruktionen. Derzeit sind in den beiden voestalpine-Werken voestalpine Krems GmbH und voestalpine Krems Finaltechnik GmbH mehr als 800 Mitarbeiter beschäftigt. Krems ist außerdem ein wichtiges Ausbildungszentrum für Facharbeiter. So startete hier im September 2015 der mittlerweile 1.000ste Lehrling seine Ausbildung. Aktuell werden 49 Lehrlinge zu Produktions-/Prozesstechniker, Metall-/Maschinenbautechniker sowie Elektrotechniker ausgebildet.


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