JederCent muss 3 Mal umgedreht werden
Experten der Wirtschaft sind sich einig: Die Wirtschaft hat sich nach dem Krisenjahr 2009 entspannt. Trotzdem warnt Wirtschaftsstadtrat der Stadt Krems, Erwin Krammer, vor einer Abflachung des derzeit positiven Trends.
KREMS (don). Die Stadt Krems hat gemeinsam mit der niederösterreichischen Wirtschaftsagentur ecoplus, der NÖ Wirtschaftskammer und dem AMS das „Netzwerk Wirtschaft Krems“ gegründet, um Betriebsansiedlungen zu forcieren, Arbeitsplätze zu sichern und Wirtschaftsbetriebe besser betreuen zu können. Durch den Schulterschluss innerhalb des Netzwerkes soll eine optimale Betreuung zwischen bestehenden Betrieben und Betriebsansiedler ermöglicht werden.
„Bei dem halbjährlichen Treffen „Netzwerk Wirtschaft Krems“ im Juni wurde seitens des AMS festgestellt, dass sich die Situation am Arbeitsmarkt um 10% verbessert hat und die Arbeitslosenrate im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken sei“, erklärt STR Erwin Krammer und erläutert: „Die Betriebe, in Krems waren vor allem die Industrie von der Wirtschaftskrise betroffen, verfügen über eine gute Auftragslage. Wir haben noch lange nicht das Niveau von 2008 erreicht. Dazu muss festgestellt werden, dass 2008 ein hervorragendes Jahr für die UnternehmerInnen war.“
Die Halbjahresbilanz für den Kremser Stadttourismus erbrachte ein deutliches Plus von 8% im April und 4,7% im Juni, insgesamt wurde für das Halbjahr ein Plus von 2,6% verzeichnet.
„Krems ist eine aufstrebende Stadt und richtet sich mittlerweile mit einem vielschichtigen Angebot an unsere Gäste. Neben dem Schwerpunkt Kultur und Bildung, bietet die Stadt mit dem neuen Welterbesteig, der am Hohen Markt in Krems beginnt, und dem erweiterten Mountainbike-Wegenetz eine Bereicherung. In Krems kennen wir kein Sommerloch“, äußert Krammer dazu.
Schifffahrtszentrum geplant
Eine weitere Attraktion wird künftig das geplante Schifffahrtszentrum, das gemeinsam mit dem Arbeitskreis Wachau konzipiert wurde. Die Förderungen dazu seien bereits vom Land zugesichert worden.
„Ich habe aber auch Sorgen. Momentan tritt die öffentliche Hand total auf die Bremse. Man hat rasch seitens des Landes und Bundes auf die Wirtschaftskrise im Vorjahr reagiert und mit entsprechenden Sonderprogrammen der Wirtschaft geholfen und nun muss gespart werden“, weiß Krammer und meint: „Die Kommunen sind ausgehungert und können nicht investieren, sie liegen so als Auftraggeber flach. Das Land und der Bund reduzierten die Wohnbauförderungen stark. Ich befürchte die Konsequenzen: Die Bauwirtschaft als Zugpferd ohne Auftragslage kann den positiven Aufwärtstrend abflachen und ein Anstieg der Arbeitslosigkeit wäre die Folge.
Derzeit werden einige Großprojekte wie das NÖ Haus und das Schulzentrum umgesetzt, aber für weitere Großprojekte fehlen der Stadt die finanziellen Mittel. „Seit den 70er Jahren ist es generell modern geworden, Schulden zu machen - man hat mit dem Kapital der Kinder gearbeitet. Nun ist es schwierig. Wir müssen investieren, aber jeder Cent wird dreimal umgedreht und nur dann investiert, wenn Einnahmen daraus resultieren.“
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