Bezirk Krems

Wie sich der Immobilienmarkt entwickelt

Der Immobilienmarkt durchläuft im Bezirk Krems Höhen und Tiefen und scheint sich täglich zu wandeln. Thomas Fürstl ist seit vielen Jahren im Immobiliengeschäft und erzählt im Gespräch, wie sich der Markt entwickelt.

BEZIRK KREMS. Wer ein Haus, eine Liegenschaft, ein Grundstück oder eine Wohnung verkaufen möchte, muss Faktoren berücksichtigen: Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Verkauf? Wie entwickeln sich die Quadratmeter-Preise? Fragen wie diese beschäftigen umgekehrt auch die Käufer. Thomas Fürstl ist ein Mittler zwischen ihnen. Wir befragen ihn zu den aktuellen Entwicklungen.

meinBezirk: Sie sind seit vielen Jahren Immobilienmakler. Wie ist die aktuelle Marktlage?
Thomas Fürstl: Der Immobilienmarkt hat sich verändert. Viele Hausbesitzer erwarten noch immer die Preise von 2022, obwohl der Markt bereits einen Wandel durchlaufen hat. Diese Erwartung führt oft zu Enttäuschungen. Als Makler muss man die Balance finden: den Verkäufer fair beraten und gleichzeitig den Käufer schützen, um unrealistische Preisvorstellungen zu vermeiden.

Wie schaffen Sie als Makler ein gutes Verhältnis zwischen Käufer und Verkäufer?
Verhandlungsgeschick ist entscheidend. Der Makler muss die Interessen beider Parteien verstehen und vermitteln. Oft ist es wichtig, den Verkäufer auf die realistische Marktsituation hinzuweisen. Ein zu hoher Preis führt meist dazu, dass das Objekt länger auf dem Markt bleibt und letztlich weniger erzielt wird. Vertrauen und Kommunikation sind daher grundlegend.

Welche Faktoren fließen in die Immobilienbewertung ein?
Eine Immobilienbewertung berücksichtigt mehrere Faktoren. Zunächst schauen wir auf den Sachwert: Was würde es kosten, das Haus neu zu bauen? Wichtige Aspekte sind Alter, Bauqualität, Mängel, aber auch die Lage: Verkehrsanbindung, Lärm und Grünflächen spielen eine Rolle. Zudem vergleichen wir die Immobilie mit ähnlichen Objekten und berücksichtigen die aktuelle Marktsituation.

Wie hat sich der Markt in Krems entwickelt?
In Krems und Umgebung haben die Preise in den letzten Jahren nachgegeben. Besonders in den Randgebieten sind die Preise um 20-40 Prozent gefallen. Der Markt hat sich beruhigt und stabilisiert. Die Nachfrage ist nicht mehr so hoch wie zu den Spitzenzeiten von 2022.

Was jedoch für die Zukunft spricht, sind strukturelle Faktoren wie die Flächenversiegelungsproblematik und die Erleichterungen bei der Finanzierung. Langfristig könnte die Nachfrage wieder steigen, und somit auch die Preise. Allerdings wird der Markt vermutlich insgesamt weniger volatile Bewegungen zeigen als noch vor einigen Jahren.

Wie lange dauert es in der Regel, eine Immobilie zu verkaufen?
Die Dauer eines Verkaufs kann variieren. In den meisten Fällen dauert es einige Tage bis Monate. Faktoren wie Marktlage, Preis, Verkaufsstrategie und die Art der Immobilie spielen eine Rolle. Wenn eine Immobilie anonymisiert angeboten wird, kann der Verkauf länger dauern. Wird sie jedoch offen und breit beworben, findet man schneller einen Käufer. Ein realistischer Preis ist entscheidend: Je länger eine Immobilie auf dem Markt bleibt, desto weniger Interesse weckt sie.

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