Langenlois: Experimentelle Kusimanten abseits des Mainstreams
„Jazz der schwierigeren Art“ war es, so Raiffeisen-Direktor Hannes Rauscher, der von den drei Musikerinnen der „Kusimanten“ am 8. Juni 2018 im Hof der Raiffeisenbank dargeboten wurde.
LANGENLOIS (mk) Unter dem Motto „Bleib ein Mensch“ – so auch der Titel des Kusimanten-Debütalbums – unternahmen Tamara Lukasheva (Gesang), DeeLinde (Cello) und Marie-Theres Härtel (Bratsche) mehr als 15 Ausflüge zu unterschiedlichen Stationen ihrer musikalischen Welten und brachten dabei Experimentelles zwischen ukrainischer und jiddischer Folklore, Groove, Jazz, Walzer und alpenländischer Volksmusik sowie vielfältigen Improvisation zu Gehör – gern mit Klängen und Harmonien, die ein Zuschauer als „gewöhnungsbedürftig“ charakterisierte, von anderen aber immer wieder lebhaft beklatscht wurden.
Das war sicherlich nicht der Musikgeschmack des Mainstreams, mit dem sich die Besucher im Raiba-Hof auseinandersetzen mussten – unter ihnen Bürgermeister Harald Leopold, Vizebürgermeister Leopold Groiß, Kulturstadträtin Brigitte Reiter und Stadtpfarrer JacekZelek sowie für die Raiba Obmann Leopold Hofbauer-Schmidt, Aufsichtsratsvorsitzender Hermann Lechner, Geschäftsleiter Adi Feichtinger und Prokurist Franz Lehner. Doch wenn schon im Bandnamen aus simplen Musikanten verdrehte Kusimanten werden, dann darf man sich nicht wundern, wenn da „komische Sachen strange gesungen werden“ (so die Kusimanten selbst zu ihrer Musik). Serviert wurde das alles mit zum Teil skurrilen Ankündigungen und Erklärungen – den Zuhörer mag da hin und wieder der Verdacht beschlichen haben, dass er es ist, der bei diesem Musikkabarett gerade tonal durch den Kakao gezogen wird.
Deutlich wurde allerdings auch immer wieder die exzellente musikalische Qualität der drei Musikerinnen, die nicht nur Instrumente und Stimmen perfekt beherrschen, sondern mit vollem Körpereinsatz, mit Klatschen und Stampfen, mit Klingen und Tönen ihre Musik performten. Auch das ironische Anliegen der Vorläuferband „Netnakisum“, die kunstvolle Erneuerung der österreichischen Volksmusik nämlich, blitzte hin und wieder auf – etwa beim dreistimmigen Jodeln mit dem Publikum.
Alles in allem: ein ungewöhnliches Trio in ungewöhnlicher Tonalität trat da im Hof der Raiffeisenbank auf – ein Trio, das, wie der Schlussapplaus zeigte, auch in Langenlois neue Freundinnen und Freunde für ungewöhnliche Kompositionen und Darbietungsweisen jenseits des Mainstreams gewonnen hat.
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