Konzerthaus
Jauchzet, das Christkind kommt bald

- Weihnachten ist bald
- hochgeladen von Reinhard Hübl
La Traviata ist ein oft gespieltes Werk der Opernliteratur. Unlängst saß ich im Kino und schaute mir an, was Diana Damrau und Juan Diego Flórez an der New Yorker Metropolitan Opera daraus machen. Es war eine vorzügliche Aufführung. Einige Tage später war ich zum „Weihnachtsoratorium“ ins Konzerthaus eingeladen. Ich hatte – Schande über mich – noch nie etwas live von Johann Sebastian Bach gehört. Jetzt musste ich von der Opulenz aus New York zu nüchterner Gottesdienst-Rhetorik umschalten, was gar nicht so schwer war. Da wie dort sind sehr fein ausgewogene Stimmen mit viel musikalischer Eleganz auf die Bühne gebracht worden.
Chefdirigent Philippe Jordan und »seine« Wiener Symphoniker, die Wiener Singakademie (Einstudierung: Heinz Ferlesch) sowie hervorragende Solistinnen und Solisten – Julia Kleiter (Sopran), Wiebke Lehmkuhl (Alt), Werner Güra (Tenor) und Andrè Schuen (Bariton) - widmen sich an drei aufeinander folgenden Tagen dem „Weihnachtsoratorium“ von Johann Sebastian Bach. Diese Art der musikalischen Einstimmung auf die Festtage hat bei den Wiener Symphonikern und der Wiener Singakademie bereits seit 1924 Tradition. Und der ehrwürdige Thomaskantor ist damals wie heute aktuell. Ferlesch sinngemäß: Weihnachten ohne „Weihnachtsoratorium“ geht für Menschen, die den Komponisten schätzen, gar nicht. Bachs Musik stellt besonders in diesen stressigen Tagen einen besinnlich-tiefgründigen Ruhepol dar.
Zur Interpretation: Das Sakralwerk ist bei Jordan in guten Händen. Fein abgestimmt kommen die Orchester-Gruppen - ob auf der Bühne oder aus dem Off - zur Geltung. Andrè Schuen, den ich eher als Bass eingeschätzt hätte, ist zurückhaltend und orgelt seine MitsängerInnen nicht nieder. In den Chorälen spürt man weihnachtliche Stimmung. Blech und Holzinstrumente sind perfekt austariert, der Schlag auf die Pauken ist nicht bestimmend, sondern unterstreicht. Die Singakademie ist harmonisch in das Geschehen eingebunden. Sie ist wertvoller Bestandteil einer durch und durch gelungenen Veranstaltung, die zum richtigen Zeitpunkt ins Konzerthaus eingekehrt ist.
Nächstes High-Light im Konzerthaus: Am 30. und 31.12.18 sowie am 1.1.19 leitet der zukünftige Chefdirigent der Wiener Symphoniker, Andrés Orozco-Estrada, Beethovens Symphonie Nr. 9.
Infos und Tickets: www.Konzerthaus.at
Reinhard Hübl
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