Herr Markus
Das Unikat vom Rochusviertel

Viele kennen ihn: Herr Markus aus der Landstraße.

Kennen Sie den Herrn, der mit der Schachtel auf Rädern unterwegs ist? Die bz hat Herrn Markus getroffen.
von Lucia Czernin

LANDSTRASSE. Seit Jahrzehnten sieht man seine schmale Silhouette regelmäßig auf der Landstraßer Hauptstraße hin und her pilgern. "Wien ist meine Heimat. Das war es von Anfang an."

Im Rochusviertel kennt man ihn, den Herrn mit der großen Schachtel auf Rädern. "Meinen Cadillac, den fahre ich ohne Führerschein."
Außerdem, fährt er fort, sei die österreichische Polizei das Beste überhaupt: Weltweit unerreicht in Sachen Höflichkeit, Manieren, Disziplin und Menschenfreundlichkeit. Da kenne er sich aus, er sei viel herumgekommen. "Ich achte und ehre!" 1948 wurde Herr Markus als Mohammed in Teheran geboren, und zwar – laut offiziellen Quellen – gleich an drei verschiedenen Septembertagen. Näheres dazu kann er sich auch nicht erklären. Er weiß nur: Sein Vater hat ihn als Kleinkind übel zugerichtet und seine Mutter hat zur Heiligen Maria um Hilfe gebetet. "Alle Muslime glauben an Maria."

Die Liebe zu Wien

Eine weitere hohe Dame war auch zur Stelle: Seine Mutter arbeitete im Haus von Ashraf Pahlavi, der Zwillingsschwester des Schahs, und wohnte dort samt Kindern. Bei aller Güte, wollte die Hausherrin den kleinen Mohammed eines Tages dann doch an den Ohren ziehen. Er konnte ausweichen, kassierte die Watschen dann aber von der eigenen Mutter. "Seitdem streite ich nicht mehr mit Frauen."

Seine Liebe zu Wien hat Herr Markus bei einem Spitalsaufenthalt vor 50 Jahren entdeckt. Damals war er 20 Jahre alt und kam frisch aus einem erstklassigen persischen Internat mit militärischem Drill. Auch die Liebe zu einer Krankenschwester, "einer echten Wienerin", entstand dort. Nach dem frühen Tod seiner Lebensgefährtin, fand er seelischen Beistand in der Rochuskirche.

Ehrengast am Schiff

Seine Kindheit hat er hinter sich gelassen. Nur einmal hat sie ihn eingeholt, und zwar in Venedig. 1974 befand sich Herr Markus in einer – natürlich nicht echten – Uniform am Markusplatz ("Wo sonst?"). Als ein Carabinieri ihn bat, sich auszuweisen, konnte er ihm nicht weiterhelfen. Also wurde er umgehend auf ein Marineschiff gebracht.

Dort erwartete ihn ein iranischer Offizier, der sich als Sohn von Ashraf Pahlavi herausstellte. Nach der Wiedersehensfreude blieb Herr Markus noch vier Tage als Ehrengast am Schiff. "Es war schön. Alle waren verliebt. Nicht in mich, in meine Uniform."

Herr Markus hat keine Angst. Auch vor dem Sterben nicht. Als Bestätigung legt er sofort eine Karte vor: Grabreservierung am Zentralfriedhof. Alles ist bereits bestens organisiert für die Zeit, in der er nicht mehr im Rochusviertel herum-spaziert. Seine Botschaft an Wien lautet: "Nicht schimpfen. Frieden ist das Beste."

von Lucia Czernin

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