Geänderte Einbahnregelung in der Boerhaavegasse sorgt für Unmut
Für den Bezirk ist das neue Konzept die "sinnvollste Lösung", Anrainer hingegen sind anderer Meinung.
LANDSTRASSE. Zu Schulbeginn änderte man in der Boerhaavegasse die Einbahnregelung – vom Rennweg kommend heißt es seitdem ab der Zufahrt zur Krankenanstalt Rudolfstiftung: "Stopp!". Somit müssen einige Bewohner des Grätzels seit Anfang September einen Mehrweg in Kauf nehmen.
Das Ziel der Änderung sei eine allgemeine Entlastung gewesen, also eine Reduktion des Verkehrs und mehr Sicherheit für die Fußgänger und Schüler, so der stellvertretende Bezirksvorsteher Rudolf Zabrana (SPÖ). Ein Anrainer, der nicht namentlich genannt werden möchte, hat für diesen verkehrstechnischen Eingriff hingegen nur wenig übrig. Er kritisiert die Regelung vehement, besonders das Informationsmanagement seitens des Bezirks hält er für äußerst unangemessen.
Information per Flugblatt
Zum einen habe man mit dem Schulbeginn einen ungünstigen Zeitpunkt zur Änderung der Einbahn gewählt, kritisiert der Anrainer, zum anderen hätte man die betroffenen Anwohner besser informieren und stärker in den Entscheidungsprozess einbinden sollen.
Die Anrainer seien eine Woche zuvor mit einem Flugblatt auf die Verkehrsänderung aufmerksam gemacht worden, erklärt Zabrana. Dies sei die gängige Vorgehensweise bei derartigen Aktionen. Zu spät, kritisiert der genannte Anrainer, außerdem seien die Anrainer mit dem Flugblatt nur noch vor vollendete Tatsachen gestellt worden.
Situation wird beobachtet
Zabrana kann die Kritik nur bedingt nachvollziehen. Seit zwei Jahren habe man in der zuständigen Verkehrskommission beraten und nach einer Lösung gesucht, mit der sowohl das Spital als auch die gegenüberliegende Schule gut leben könne. Die Umkehr der Einbahn sei seiner Meinung nach die "sinnvollste Lösung". Doch, so fügt Zabrana an, "gibt es natürlich bei jeder Regelung Benachteiligte". Eine gewisse Form von Kompromiss sei eben manchmal unausweichlich. Ob an der Änderung noch einmal gerüttelt wird, kann Zabrana noch nicht sagen. "Wir beobachten die weitere Entwicklung", so der stellvertretende Bezirksvorsteher. So denke man etwa über eine Abbiegespur für Linksabbieger nach, die von der Steingasse in die Landstraßer Hauptstraße abbiegen. In der Steingasse rechne man mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen. Innerhalb der nächsten sechs Wochen wolle man entscheiden, ob es bei der vereinbarten Regelung bleibt oder ob sie wieder geändert wird.
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