Caritas Socialis
Im Hospiz Rennweg werden letzte Wünsche erfüllt
Ehrenamtliche begleiten Bewohner im Pflegeheim der Caritas Socialis in ihrer letzten Lebensphase.
LANDSTRASSE. Den Menschen Lebensqualität und inneren Frieden zu ermöglichen, darum geht es in den Einrichtungen der CS Caritas Socialis. Im Hospiz Rennweg kümmert sich ein Team aus Ärzten, Schwestern und Pflegern um schwer kranke Menschen mit begrenzter Lebenserwartung. Einen wesentlichen Beitrag leisten auch Ehrenamtliche: Von insgesamt 500 in der CS sind 100 im Hospiz tätig.
Eine von ihnen ist Susi Bali. Die 50-jährige hauptberufliche Psychologin arbeitet jeden Freitag im Hospiz. Sie hilft überall dort, wo es gerade notwendig ist, beispielsweise beim Verteilen von Essen oder bei der Pflege. „Als Ehrenamtliche sind wir allein oder in Zweierteams auf der Hospiz-Station unterwegs. Das Schöne ist, dass wir uns Zeit lassen können, denn wir haben keine Aufgabenliste, die wir abarbeiten müssen. Wir können uns einfach zu den Leuten setzen, ein wenig plaudern oder die Handhalten“, so Bali.
Für jedes Anliegen da
Gerade bei den Ehrenamtlichen können die Bewohner Dinge ansprechen, über die sie mit ihren Angehörigen nicht reden können. „Dafür bieten sich Leute an, die emotional nicht so betroffen sind. Die Bewohner sind immer sehr froh, dass sie mit uns über schwierige Themen wie etwa die Vorstellung vom Tod reden können“, erzählt Bali.
Wie hilfreich Menschen in Krisensituationen sein können, die verständnisvoll sind und sich die Betroffenheit nicht anmerken lassen, hat Bali vor sechs Jahren selbst erlebt, als ihre Schwester ein Jahr nach einer Krebsdiagnose verstarb. „Ich habe damals einzelne Personen als wahnsinnig hilfreich erlebt. Sie waren unaufgeregt, freundlich und trotzdem haben sie verstanden, wie es mir geht. Und das hat mir in dieser Situation viel geholfen“, erzählt sie. Dieses Ereignis bewegte Bali dazu, sich für den Bereich Hospiz und Palliativpflege zu interessieren. Sie absolvierte einen Kurs zur Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitung im Kardinal König Haus – seitdem ist sie nun auf der Hospiz-Station tätig und möchte langfristig auch hauptberuflich in diesem Bereich arbeiten. „Ich betreute letzten Sommer einen Bewohner, der zu mir gesagt hatte, er habe gerade die schönste Zeit seines Lebens bei uns. In dieser eigentlich schrecklichen Situation am Lebensende der Menschen achten wir darauf, dass sie zur Ruhe kommen können und erfüllen ihnen noch Wünsche. Das fasziniert mich an dieserArbeit“, so Bali.
Zur Sache
Im CS Hospiz Rennweg werden schwer kranke Menschen in verschiedenen Einrichtungen betreut. Die CS betreibt auch Kindergärten, Hilfs- und Beratungseinrichtungen und ein Mutter-Kind-Haus. Infos auf www.cs.at
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