Neu Marx
Wie eine triste Betonfläche zur blühenden Grünoase wurde
In Neu Marx wurde mit viel Liebe eine Grünoase zur Erhaltung der biologischen Vielfalt geschaffen.
WIEN/LANDSTRASSE. Von der Betonbrache zur blühenden Naturoase – dieses Vorhaben ist dem Verein Neumarx Garten mit ihrem gleichnamigen Nachbarschaftsgarten hinter der Marx Halle gelungen. Auf einer Fläche von 1.000 Quadratmetern garteln tagtäglich 24 engagierte Landstraßerinnen und Landstraßer und auch der soziale Austausch kommt hier nicht zu kurz.
Schon immer träumte Erika Wenigwieser von der Möglichkeit eines kleinen Gartens in der Stadt. Doch so einfach ist das nicht und so begann sie sich über die Wiener Nachbarschaftsgärten Schlau zu machen. Wie es der Zufall so wollte, war in der Maria-Jacobi-Gasse, nicht weit von ihrem Zuhause entfernt, solch ein Garten in Planung. 2015 startete der Gestaltungsprozess und nun rund sieben Jahre später ist das Gelände des ehemaligen Schlachthofs kaum wieder zu erkennen.
Mit Eifer und Kreativität
"Unser Garten lebt von der Initiative jedes einzelnen Mitglieds", erzählt Wenigwieser. Von Hochbeeten mit Gemüse oder Zierpflanzen bis hin zu einer Lagerfeuerstelle, einem Pizzaofen und selbst gebauten Sitzgelegenheiten bringen alle 24 Gärtnerinnen und Gärtner ihre Ideen ein. Der Kreativität scheinen keine Grenzen gesetzt zu sein: So wachsen Blumen in Autoreifen oder einer Badewanne und ein Mitglied hat sogar ein eigenes Bewässerungssystem geschaffen.
Im Neumarx Garten wachsen und gedeihen aber nicht nur Erdbeeren, Gurken, Salbei oder Lavendel, sondern auch wahre Freundschaften. "Das schöne ist, dass alle Generationen zusammenkommen. Unser jüngstes Mitglied ist 18 Jahre, der Älteste über 70 Jahre. Jeder bringt sich ein und gerade das macht es so nett", so Wenigwieser. Gegenseitig tauschen sie ihr Wissen über Pflanzzeiten aus und auch diverse Treffen und Feste finden statt.
Der Kampf für eine Zukunft
Zur Verfügung gestellt wird die Fläche von der Wiener Standortentwicklung. Ein Beet bekommt jeder, der auch Mitglied im Verein Neumarx Garten ist; der Jahresbeitrag beträgt hierfür 25 Euro. Wer also auch im 3. Bezirk garteln möchte, kann sich auf die Warteliste setzten lassen.
Der Neumarx Garten ist ein schönes Beispiel, wie man eine asphaltierte Fläche aufwerten kann. Angesichts der geplanten Eventhalle ist die Zukunft des Gartens jedoch ungewiss. Der Verein steht daher im stetigen Austausch mit der Bezirksvorstehung, die die Fläche zumindest für das nächste Jahr dem Verein zugesichert hat. Hier hoffen alle, dass es noch zu einem Umdenken kommt und die Veranstaltungshalle nicht umgesetzt wird. Denn "Orte wie unser Neumarx Garten begleiten das tägliche Leben der Menschen und leisten einen Beitrag, um die Stadt nachhaltiger und lebenswerter zu gestalten", ist Wenigwieser überzeugt.
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