Der Dancing Star aus der Landstraße
Bulgarien, Italien und jetzt die Landstraße. Nun geht Dimitar Stefanin mit seiner Tanzpartnerin Riem Higazi bei Dancing Stars an den Start.
LANDSTRASSE. Wie sind Sie zum Tanzen gekommen?
DIMITAR STEFANIN: Mit acht Jahren hat mich meine Mutter zu einem Tanzkurs gebracht. Damals noch in Sofia, Bulgarien. Anfangs war das nur ein bis zwei Mal die Woche, als Hobby. Ich wollte eigentlich gar nicht hin. Wie jedes andere Kind wollte ich einfach nur spielen.
Eigentlich wollte ich auch immer aufhören, aber meine Mutter hat dann gesagt: 'Dann geh zum Tanzlehrer und sag ihm das.' Ich habe mich aber nie getraut. Und jetzt bin ich hier.
Wann hat es angefangen, Spaß zu machen?
Mit zehn oder zwölf. Da habe ich dann viel mehr trainiert, fast täglich. Ich bin jedes Wochenende 200 Kilometer zu meiner Tanzpartnerin gependelt, habe acht Stunden trainiert und bin dann wieder zurück nach Hause. Mit 16 bin ich nach Italien umgezogen, auch für den Tanz. Allerdings habe ich dann mit 19 aufgehört, Turniere zu tanzen und stattdessen begonnen zu unterrichten.
Sie sind ja fürs Unterrichten nach Österreich gekommen, wie hat das begonnen?
Ich wollte unbedingt hier studieren. Ich habe mich bei so ziemlich allen Tanzschulen beworben und Thomas Kraml war der einzige, der geantwortet hat. Für das Vorstellungsgespräch bin ich extra nach Wien geflogen, und er hat gesagt 'Passt, du kannst in 2 Wochen starten' und dann musste ich mir einmal eine Wohnung suchen. Und seitdem arbeite ich in seiner Tanzschule im 3. Bezirk.
Und was ist mit dem Studium?
Kurze Zeit später wurde ich auch an der Universität aufgenommen. Ich habe am Konservatorium zeitgenössischen Tanz studiert. Nach einem Jahr habe ich aber aufgehört, das war nicht meines.
Konservatorium ade, was machen Sie stattdessen?
Zurzeit mache ich eine Tanzlehrer-Ausbildung. Der Lehrgang dauert drei Jahre, jetzt bin ich im Zweiten. Wenn alles gut läuft, bin ich nächstes Jahr fertig. Dann überlege ich mir noch, was ich mache. Vielleicht mache ich noch den Tanzmeister.
Könnten Sie sich vorstellen, eine eigene Tanzschule zu eröffnen?
Ja absolut. Vielleicht in ein paar Jahren, wenn ich erfahren genug bin. Und sie muss in natürlich in Wien sein. Hier floriert die Tanzszene.
Sie gehen mit Riem Higazi bei Dancing Stars an den Start. Wie sind Sie dort gelandet?
Ich hab zufälligerweise erfahren, dass es ein Casting gibt. Ich habe mich beworben und sie haben gemeint, ich passe sehr gut in das Team und dass sie ohnehin jemanden suchen, der sehr groß.
Sie haben bei Dancing Stars Vollprofis als Konkurrenz. Wie geht es Ihnen damit?
Das ist mir ziemlich egal. Wichtig ist, dass alles schön aussieht und meine Tanzpartnerin sich wohl fühlt. Aber natürlich muss man Gas geben und Ehrgeiz zeigen. Das wichtigste ist Spaß. Müdigkeit, Schmerzen und Lustlosigkeit gibt es natürlich auch, aber da muss man einfach durch.
Welche Herausforderungen gibt es bei Dancing Stars?
In erster Linie muss man einem Komplett-Anfänger das Tanzen beibringen. Man muss Methoden finden, ihm z.B. einen Grundschritt beizubringen oder eine Hebefigur. Nicht jede Methode funktioniert und das macht das Ganze noch spannender.
Wie läuft es mit Ihrer Tanzpartnerin?
Sie lernt sehr brav und schnell. Ich bin sehr stolz auf sie. Zu Beginn war sie etwas kamerascheu, außer bei Interviews. Das sprechen kennt sie ja schon vom Radio. Jetzt hat sie das alles hinter sich gelassen, kann sich konzentrieren und ist voll mit dem Tanzen beschäftigt.
Hatten Sie gar kein Lampenfieber?
Nein, mir war das ziemlich egal. Es geht mir vor allem um den Tanz und darum, dass eine Harmonie entsteht. Man spürt, wenn einer der Tänzer nicht zufrieden ist, dann läuft es nicht so gut. Aber ich denke, wir haben es toll hinbekommen.
Was wären Ihre Tipps für angehende Tänzer?
Man sollte sich überraschen lassen, was man alles erreichen kann. Je mehr man macht, desto mehr will man erreichen. Und man muss sehr konsequent sein, sonst wird man schnell abgehängt. Und immer zu Turnieren fahren!
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