Lokalaugenschein im Lithium-Bergwerk auf der Weinebene

Die Erzgänge liegen bis auf einer Tiefe von bis zu 600 Metern und auf einer Länge von etwa einem Kilometer im Berg. Alle 20 bis 30 Meter stoßen die Bergmänner man auf eine Ader
 | Foto: KRM (3)
  • <p>Die Erzgänge liegen bis auf einer Tiefe von bis zu 600 Metern und auf einer Länge von etwa einem Kilometer im Berg. Alle 20 bis 30 Meter stoßen die Bergmänner man auf eine Ader</p>
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Lieber heute als morgen würde European Lithium mit dem Abbau auf der Weinebene beginnen. Doch der Weg zum ersten Lithiumbergwerk in Europa ist steinig.

Der Eingang in den Stollen des Lithiumbergwerks auf der Weinebene ähnelt einem normalen Verkehrstunnel, doch schon nach wenigen hundert Metern in Richtung Dunkelheit werden die Betonwände von massivem Gestein abgelöst. Von weit her hört man das Plätschern von kristallklarem Bergwasser, das sich seinen Weg durch den Stein bahnt. Schon bald trifft der Schein unserer Lampen auf weiße Einlagerungen im Gestein. „Das sind spodumenehaltige Pegmatit-Erzgänge. In ihnen ist das begehrte Lithiumoxid eingelagert“, erklärt Dietrich Wanke, Geschäftsführer des australischen Bergwerkunternehmens European Lithium. Aus Lithiumoxid kann Lithiumhydroxid hergestellt werden, was wiederum für den Bau von Lithium-Ionen-Batterien gebraucht wird. Dieser Stoff ist der Grund dafür, warum European Lithium in die etwa 250 Millionen Jahre alte Lagerstätte auf der Weinebene bereits rund 14 Millionen investiert hat.

Abbau frühestens Ende 2022

Hartnäckig halten sich Gerüchte, dass das Projekt auf Eis liege. Doch Wanke winkt ab: „Diese Gerüchte gibt es bei solchen Projekten immer. Die Wahrheit ist, dass wir aus rein technischer Sicht sofort mit dem Abbau beginnen könnten. Allerdings müssen wir noch die Fertigstellung der endgültigen Machbarkeitsstudie abwarten, die sich nicht zuletzt wegen der Covid-19-Pandemie verzögert.“ Im besten Fall könne der Abbau Ende 2022, Anfang 2023 starten. Damit wäre es das erste Lithium-Bergwerk in Europa.

Probeabbau geglückt

Wanke zeigt sich überzeugt: „Es handelt sich um das europaweit am weitesten fortgeschrittene Lithium-Abbauprojekt“, sagt der Experte. Während vergleichbare Projekte bei der Berechnung ihrer Potentiale auf Probebohrungen vertrauen müssen, genießt European Lithium den Luxus, ein quasi fertiges Bergwerk mit einem rund 1,5 Kilometer langen Stollennetz zur Verfügung zu haben, das nur noch darauf wartet, in Betrieb genommen zu werden. Den Grundstein dafür legte das staatliche Unternehmen Minerex, das 1985 mit dem Auffahren des Bergwerkes begann, ehe man sich entschied, das Projekt einzustellen. Nach einigen Eigentümerwechseln kaufte die Kärntner Montanindustrie (KMI) den Bergbau im Jahr 1991 und führte bis zum Kauf durch European Lithium 2011 alle Instandhaltungsarbeiten durch. „Wir konnten sogar schon einen Probeabbau von etwa 2.500 Tonnen durchführen“, so Wanke.

70.000 Tonnen pro Jahr

Als gesichert gilt, dass das Lithiumvorkommen auf der Weinebene groß genug ist, um zehn Jahre lang jeweils rund 70.000 Tonnen Spodumenekonzentrat aus dem Berg zu holen. Die Verantwortlichen rechnen aber mit einer wesentlich längeren Laufzeit. Von 20 bis 25 Jahren ist die Rede. Damit ist das Vorkommen eines der größten in Europa.

Umweltschonender Abbau

Bezüglich eines Standorts für den Weiterverarbeitungsbetrieb gibt man sich bedeckt. Auch St. Paul scheint als Standort noch nicht ganz vom Tisch zu sein. „Es laufen Gespräche mit allen geeigneten Kandidaten. Das Werk soll aber auf jeden Fall im Lavanttal stehen.“ Insgesamt soll das Projekt rund 400 neue Arbeitsplätze in der Region schaffen. Viel Gegenwind von der Bevölkerung erwartet Wanke nicht: „Von dem Abbau wird man kaum etwas mitbekommen, das meiste geschieht untertage und in außerordentlich umweltschonender Weise. Außerdem hat das Lavanttal eine Historie als Bergbaugebiet.“

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