18. Oktober 2012; G3 – Umstrittenes Einkaufszentrum öffnet seine Tore
Heute, am 18.10.2012 eröffnete im Norden Wiens, nämlich in Gerasdorf, das Shopping Resort G3. Ein Projekt an dem nicht alle ihre Freude haben, da es einerseits im ziemlichen Niemandsland liegt, andererseits in Kombination mit dem Autobahnknoten Eibesbrunn riesige Ackerlandflächen verdrängt.
Trotzdem wirbt man mit einem „besonderen Shoppingerlebnis“. „Besonders“ darf man auf jeden Fall die Anreise am Eröffnungstag nennen. In Stammersdorf, auf die gepriesenen Shuttlebusse wartend, fühlte ich mich bald ein wenig fehlinformiert. Einerseits war die „Busstation“ in keiner Form als solche zu erkennen (erst ein Anruf im Shoppingcenter selbst brachte darüber Klarheit), andererseits war es auch bei den ersten drei Bussen unmöglich zuzusteigen, da diese bereits, aus Floridsdorf kommend, komplett überfüllt waren. Doch nach zirka 45 Minuten Wartezeit erbarmte sich schließlich doch ein Shuttlebus fünf der mittlerweile ungefähr 30 wartenden Menschen einsteigen zu lassen. Nun konnte es ja nicht mehr lange dauern, die Oase der Shoppingglückseeligkeit zu erreichen.
Immerhin galt es die 140 neuen Geschäfte auf einer Fläche von 70 000 Quadratmetern zu erkunden. Über 1600 Mitarbeitern bietet dieses riesige Einkaufszentrum eine Beschäftigung. Dass dies nicht ausschließlich „neue“ Arbeitsplätze sind, da einige Geschäfte aus Floridsdorf ihren Standort gewechselt haben, sei nur nebenbei erwähnt.
Doch ich musste mich noch etwas gedulden, da man ja noch etwas mehr als 7 Kilometer auf der Brünnerstraße zurückzulegen hatte. Auch die Brünnerstraße war jedoch mit dem leicht angestiegenen Verkehrsaufkommen aufgrund des neuen Einkaufszentrums etwas überfordert und so dauerte die, laut Google Maps 10 minütige Fahrt in etwa eine Stunde, was, wie dem aufmerksamen Leser aufgefallen sein wird, eine Anreisezeit von ziemlich genau zwei Stunden ab Stammersdorf ergibt.
Da das avisierte Publikum des G3 Wiener ebenso wie Kunden aus Niederösterreich beinhaltet, muss man als Wiener wohl hoffen, dass der heutige Tag eine Ausnahme darstellt und sich die Anreise in Zukunft einfacher gestaltet.
Vor Ort staunt man vorerst über die Größe des Parkplatzes. Über 4000 Parkplätze stehen den Shoppingfans zur Verfügung, die allerdings laut Parkwächter bereits um 7:30 Uhr voll waren. Ansonsten stellt sich das G3 als absolut modernes, teilweise vielleicht an Einkaufscenter in Dubai angelehntes, Einkaufszentrum dar. In jedem Bereich, sei es Elektronik, Sport, Parfümerie, Gastronomie etc., sind die jeweiligen Branchenführer prominent vertreten.
Überall wird mit hoher Intensität um das Geld der Kunden gebuhlt, was sich auch in, teilweise sehr attraktiven, Eröffnungspreisen zeigt. Deren Schattenseite zeigte sich leider bereits in aller Früh, da sich offenbar einige Kunden nicht einig werden konnten und sogar die Polizei anrücken musste um die angebotenen Fernseher „gerecht“ zu verteilen.
Architektonisch ist das G3 sicher keine Revolution, weiß jedoch mit seiner Eleganz und der Nachhaltigkeit der verbauten Materialien - während der Bauphase war es die größte Holzbaustelle Europas - zu beeindrucken.
Man darf auf jeden Fall gespannt sein, ob die Anfangseuphorie anhält, bzw. wie sich die Verkehrssituation in der Umgebung entwickeln wird.
M. Wanderer
www.oesterreichmagazin.at
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