Nordbahnhof: Neue Lkw-Route für Baustelle "Wohnallee mit Bildungscampus"
In der Leopoldstadt sorgt das für rege Diskussionen. Die vorgesehene Route führt durch die Weschelstraße an vielen Wohnungen vorbei.
LEOPOLDSTADT. Das Nordbahnviertel sorgt schon länger für rege Diskussionen. Als eines der größten Stadtentwicklungsgebiete in Wien ist das nicht weiter verwunderlich.
Viele Anliegen wollen berücksichtigt werden. Die Sorgen der Anrainer sind dabei vielfältig. Vom Umweltschutz bestehender Gstetten über Lärmbelästigung bis hin zu Sicherheitsbedenken muss vieles bedacht werden. Wohnanlagen, ein Bildungscampus und Büros entstehen.
Neue Route
Im zurzeit noch brachliegenden Gelände des ehemaligen Bahnhofs muss zuerst das Niveau angeglichen werden. Etliche Tonnen Material müssen abtransportiert werden. Der Weg, den die Lkw dafür benützen sollen, stellt für viele das größte Thema dar. Die SPÖ hatte als ehemalige Bezirksvorstehung bereits einen fertigen Plan ausgearbeitet. Am 16. Februar wurde von der neuen Bezirksvorstehung (die Grünen) auf einer Informationsveranstaltung eine andere Variante präsentiert. Die SPÖ wollte den Bauverkehr am Rande der sogenannten "freien Mitte" Richtung Innstraße abführen. Umweltschützer halten diese Route aber für problematisch. Schützenswerte Tiere wie die Wechselkröte könnten so gefährdet werden. Die neue Strecke für den Abtransport des Aushubes soll nun über die Weschelstraße zum Handelskai führen und nicht wie vorgesehen zur Innstraße. Das sei die kürzeste Strecke weg von der riesigen Baustelle.
Neue Probleme
Als das aber von Bezirksvorsteherin Lichtenegger auf der Bürgerveranstaltung in der Leopoldstadt verkündet wurde, sorgte das bei einigen Anwesenden für Empörung. Christoph Zich, Klubobmann der SPÖ Leopoldstadt, sieht viele Probleme in dieser Lösung: "Die Einbahn in der Weschelstraße muss aufgehoben werden, Parkplätze und Bäume müssen vielleicht verschwinden und neue Ampeln installiert werden. Von der Lärmbelästigung für die Bewohner des Robert-Uhlir-Hofs ganz zu schweigen." Diese kündeten bei der Veranstaltung Protest gegen die Entscheidung an.
Doch noch ist die neue Route nicht offiziell. Die MA 46 (Verkehrsorganisation und technische Verkehrsangelegenheiten) muss die Variante erst prüfen. Lichtenegger betonte, dass weiter nach anderen Lösungen gesucht werde. Ein Abtransport über Am Tabor sei zur Zeit aber nicht möglich. Das Verkehrsaufkommen bei der Baustelle des Austria Campus sei dort schon sehr hoch.
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