Liesing
Skepsis und Optimismus nach zweiter Gesundheitsplattform
Kommt bald ein Gesundheitszentrum nach Atzgersdorf? Nach weiteren Gesprächen im Rahmen der zweiten Gesundheitsplattform ist Hoffnung in Sicht.
WIEN/LIESING. Ende 2021 hat in Liesing auf Initiative des Bezirks die erste Gesundheitsplattform getagt. Vor Kurzem haben sich zum zweiten Mal sämtliche Verantwortungsträger an einem Tisch versammelt, um die Weichen für die wohnortnahe Gesundheitsversorgung der Zukunft zu stellen. In dem Gespräch entstand die Hoffnung, dass eine Primärversorgungseinheit (PVE) in Atzgersdorf in greifbarer Nähe sein könnte. Eine PVE ist etwa eine Gruppenpraxis.
Bezirksvorsteher-Stellvertreter Patrick Gasselich (ÖVP) sieht nach der zweiten Gesprächsrunde kleine Erfolge, will sich aber nicht zu früh freuen: "Es fehlt weiterhin an der Errichtung." Etwas optimistischer sieht Bezirksvorsteher Gerald Bischof (SPÖ) die Lage in Atzgersdorf. "In den Gesprächen waren die Vertreter der Ärztekammer und der Österreichischen Gesundheitskasse optimistisch, dass ein Vertragsabschluss in drei bis vier Monaten Realität sein könnte", so Bischof. Auch bei der Suche nach einem Standort sei man weitergekommen.
Kein Gesundheitszentrum im Wohnpark Alterlaa
Keine guten Neuigkeiten gibt es hingegen bezüglich der gewünschten Errichtung einer PVE im Wohnpark Alterlaa: Nach jahrelangen Diskussionen sieht die Ärztekammer offenbar immer noch keinen Bedarf dafür. Die Chance auf eine PVE an diesem Standort habe die Ärztekammer schon vor zwei Jahren vertan, meint Bezirksvorsteher Gerald Bischof (SPÖ): "Dieser Zug ist abgefahren." Allerdings bestehe nun die Möglichkeit eines Gesundheitszentrums in der Nähe, etwa im Quartier In der Wiesen. Die Vorbereitungen für die Ausschreibung laufen.
"Eine besondere Herausforderung ist die kassenärztliche Versorgung von Kindern und Jugendlichen", erklärt Bischof. Ein Gesundheitszentrum in diesem Bereich sei im April ausgeschrieben worden.
"Es braucht einen klaren Plan"
Das größte Problem liege darin, dass zu wenige Mediziner sich als Kassenärzte niederlassen wollen. In Liesing kommt die stetig wachsende Bevölkerungszahl dazu. "Ich habe die Ärztekammer erneut darauf hingewiesen, dass die Zahl der Vertragsärzte dem Bedarf nachkommen muss", so der Bezirkschef.
Gasselich bleibt auch nach der zweiten Runde skeptisch: "Die kleinen Fortschritte kann man zumindest als positive Zeichen werten. Dennoch ist weiterhin viel zu wenig in Bewegung und die selbst gesteckten Ziele sind in weiter Ferne. Deshalb braucht es einen klaren Plan für die weiteren Schritte bis 2025 und eine Garantie der Ärztekammer sowie der ÖGK, dass die geplanten Primärversorgungseinheiten in Liesing auch tatsächlich bis 2025 errichtet werden."
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.