Gregorygasse in Liesing
Ab März herrscht Parkplatznot
Ein Dachausbau in einer Gemeindebauanlage sorgt rund um die Gregorygasse bei Bewohnern für Ärger.
WIEN/LIESING. Im Grenzgebiet von Atzgersdorf und Erlaa herrscht Aufregung: "Die Gemeindebauanlage in der Gregorygasse 20–26 und Trepetschniggasse 4 wird renoviert", sagt Christoph, der in Steinwurfnähe in einer Genossenschaftswohnung lebt. Gegen die Sanierung hat er gar nichts, "denn die Häuser sind Baujahr 1964. Allerdings kommt auch ein Dachausbau, durch den 44 neue Wohnungen entstehen."
Christoph sorgt sich während der dreijährigen Bauphase nicht nur um die Lebensqualität im Grätzel, sondern auch um das Parken. "Weil die Trepetschniggasse eine Sackgasse ist, sind Parkplätze bereits heute ein rares Gut."
Bauzeit: 2022 bis 2025
Baustart ist in vier Wochen – am 1. März wird auch das Parkpickerl im ganzen Bezirk eingeführt. Der Anrainer erhofft sich aber keine Verbesserung, "denn in unserer Sackgasse und in der Umgebung parken sowieso keine Pendler."
Auf gemietete Parkplätze auszuweichen geht rund um die Gregorygasse auch nicht mehr: "Wiener Wohnen hat 24 Mietparkplätze wegen Platzbedarfs für die Baustelle ab Ende Februar aufgekündigt", sagt Mieterin Brigitta Nurschinger – "bis zum Bauende 2025." Die wenigen öffentlichen Parkplätze würden schon jetzt wegen vieler Neubauwohnungen im Grätzel, etwa in der Gerbergasse, immer weniger.
"Dazu parken auch die Dienstautos der Servicestelle von Wiener Wohnen in der Breitenfurter Straße bei uns", weiß Nurschinger. "Und durch die neuen Wohnungen werden noch mehr Parkplätze benötigt, was sich nie ausgehen wird", setzt Christoph nach. Um die Baustelle zu verhindern, haben Christoph und Daniel in den Stiegenhäusern nun Unterschriftenlisten aufgehängt. "Die waren aber nach einem Tag verschwunden", so Nurschinger.
Wiener Wohnen reagiert
Was sagt Wiener Wohnen zu den Vorwürfen? "Gemeindebauten werden wegen des steigenden Wohnbedarfs unserer wachsenden Stadt auf Nachverdichtung geprüft", sagt Andrea Janousek und erklärt, dass die Bewohner mittels Info-Folder informiert wurden. Der Dachausbau werde mit vorgefertigten Bauteilen erledigt, was Zeit spare und weniger Lärm verursache.
Vorteile der Sanierung seien etwa große Heizkostenersparnis ohne Erhöhung der Mieten. "Dafür werden für die Dachwohnungen mehr als 20 Aufzüge gebaut, die unsere Betriebskosten massiv erhöhen werden", sagt Nurschinger. Und die Parkplätze? "Die Parkplatznot ist aufgrund der notwendigen Arbeiten nicht zu vermeiden", so Janousek. Die Mieter, deren Privatparkplätze gekündigt worden seien, könnten während der Bauzeit Ersatzabstellplätze mieten.
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