Maurer Wald
Angst vor Giftködern in Liesing war unbegründet
Während die Polizei mit Hochdruck nach dem Hundehasser in Hietzing fahndet, dem bereits mehrere Hunde zu Opfer fielen, kann für den 23. Bezirk vorerst Entwarnung gegeben werden. Die aufgefundenen Substanzen stellten sich als harmlos heraus.
WIEN/HIETZING/LIESING. "Passt gut auf eure Liebsten auf. Es besteht der dringende Verdacht, dass in Hietzing Giftköder gestreut wurden" - mit diesen Worten warnte Tierarzt Paolo d’Orazio wie die bz berichtete kürzlich Hundebesitzer in Hietzing.
Seine Warnung war begründet, wie die Polizei bestätigt. "Es laufen aktuelle strafrechtliche Ermittlungen wegen des Verdachts der Tierquälerei in vier Fällen", so Polizeisprecher Abteilungsinspektor Christopher Verhnjak. Drei Hunde sind dem Gift leider bereits erlegen, ein Tier konnte gerettet werden und befindet sich in häuslicher Pflege. Die Fahndung nach dem bislang noch unbekannten Täter läuft auf Hochtouren.
Entwarnung für Liesing
Die Verunsicherung bei Hundehaltern war verständlicherweise groß. In den sozialen Medien wie Facebook kursierten laufend Meldungen über angebliche Giftköder in ganz Wien. Entgegen dieser weit verbreiteten Gerüchte befinden sich alle derzeit bekannten Tatorte im Bereich des Hörndlwalds in Hietzing.
So gab es auch für den Bereich Maurer Wald mehrere Meldungen verdächtiger Substanzen. Diese stellten sich glücklicherweise jedoch als ungefährlich heraus. Wie Ermittlungen ergaben handelte es sich um Reste von Auftausalzen und Markierungspulver.
Um keine Angst zu schüren und die Ermittlungstätigkeit nicht zu gefährden, ersucht die Polizei: "Teilen Sie bitte keine Spekulationen oder Informationen, die Sie nicht bestätigen können via Facebook, WhatsApp oder andere Social Media Plattformen".
Zur Sicherheit reagiert die Wiener Polizei in gefährdeten Gebieten mit einer erhöhten Streifentätigkeit, bei der sowohl uniformierte als auch zivile Polizisten im Einsatz sind. Auch Einheiten der Polizeidiensthundeeinheit beteiligen sich an den Schwerpunktstreifen. Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen bezüglich der Giftköder in Hietzing laufen auf Hochtouren.
Leinen- und Maulkorbpflicht beachten
Es ist in jedem Fall ratsam im Augenblick erhöhte Vorsicht walten zu lassen. "In dieser Situation und zur Sicherheit ihres Lieblings ist das Einhalten der Leinenpflicht die richtige Sofortschutz-Maßnahme, um eine Aufnahme von Gift zu verhindern", rät der Hietzinger Tierarzt Paolo d’Orazio.
Auch die Polizei ersucht: "Beachten Sie bitte die Leinen- und Maulkorbpflicht. An öffentlichen Orten besteht für Hunde, welche nicht an der Leine geführt werden, eine Maulkorbpflicht. Durch den Maulkorb ist die Nahrungsaufnahme von Hunden etwas erschwerter und kann somit schneller unterbunden werden."
Wichtige Infos zu Vergiftungen findet man auf www.tierschutzverein.at
8.500 Euro Belohnung
Sowohl Tierschutz Austria (TSA) wie auch eine private Initiative haben Belohnungen für den Hinweis ausgesetzt, der zur Ergreifung und Verurteilung des Giftködermörders, der in Hietzing wütet, führt.
Tierschutz Austria lobt eine Belohnung in Höhe von 5.000 Euro für den Hinweis aus, der zur Ausforschung und rechtskräftigen Verurteilung des Täters/der Täter führt. Seriöse Hinweise können telefonisch unter 01/699 24 50 abgegeben werden.
Auch in Hietzing selbst wurde man aktiv. Unter dem Namen "Beschützen wir unsere Lieblinge" haben zwei Hundebesitzer aus dem 13. Bezirk eine Facebook-Gruppe ins Leben gerufen. In dieser widmet man sich ebenfalls der Jagd nach dem bisher unbekannten Täter und bittet um Hinweise. Für diese werden von der privaten Initiative 3.500 Euro Belohnung ausgelobt.
Von der Gruppe wurde ein Spendenkonto eingerichtet. Mit diesem soll auch Betroffenen geholfen werden und so werden zum Beispiel Tierarzt-Rechnungen übernommen. Wer dabei helfen will: Mein Hietzing, AT96 3200 0001 1218 7779, Referenz: Liebling
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