Arbeiten am Liesingbach
Bohrkopf "Marlies" trotzte dem Hochwasser
- Der 3,75 Meter lange und 13 Tonnen schwere Bohrkopf "Marlies" war nach dem Hochwasser wieder funktionstüchtig.
- Foto: Wien Kanal/Ivan Bandic
- hochgeladen von Lisa Kammann
Die technisch herausfordernden Bohrarbeiten am Liesingbach unter der Triester Straße wurden durch das Hochwasser zwar unterbrochen, konnten schlussendlich aber erfolgreich beendet werden.
WIEN/LIESING. Für den neuen Regenwasserkanal unter dem Liesingbach hat "Marlies", die Tunnelbohrmaschine von Wien Kanal, nach acht Tagen ihr Ziel erreicht. 132 Stunden hat sie für die 100 Meter lange Strecke unter der Triester Straße gegraben. Unterbrochen wurden die Arbeiten allerdings vom Hochwasser.
Erwartungsgemäß stellten zwei Hochspannungsleitungen im Abstand von nur 25 Zentimetern eine besondere Herausforderung dar. Diese mussten bei den Arbeiten gequert werden. Auf den Jahrhundertregen waren die Tunnelbauerinnen und -bauer aber gut vorbereitet. Denn Notfallpläne für ein Hochwasser im Liesingbach gab es bereits.
Wassersäule im Tunnel
Mit Erreichen des Alarmpegels im Liesingbach am 14. September musste man die Arbeiten aufgrund der akuten Hochwassersituation stoppen. Sofort wurde die Baustelle abgesichert und ein wasserdichter Verschluss der Tunnelröhre errichtet. Damit war die Bohrmaschine vorerst geschützt. Doch das Wasser im Liesingbach stieg weiter.
- "Marlies" bei der Baustelle bei der Triester Straße.
- Foto: Wien Kanal/Ivan Bandic
- hochgeladen von Lisa Kammann
Am Sonntag, 15. September, um 3 Uhr nachts wurde die Startgrube, also jene Grube, in der die Bohrungen gestartet sind, kontrolliert geflutet. Der dazugehörige Schacht und der 83 Meter lange, bereits gebohrte Tunnel mit der eingeschlossenen Maschine mussten jetzt einer Wassersäule von 7,5 Metern standhalten. Durch die kontrollierte Flutung seien Schäden an der Startgrube, dem Tunnel und der Vortriebsmaschine verhindert worden.
Die Kraft von 5.000 Bohrmaschinen
Mit nachlassendem Regen konnte die Baustelle am 16. September trockengelegt werden. Tags darauf wurden die Bohrarbeiten wieder aufgenommen. Für die letzten 24 Meter bis zur Endstelle des Tunnels benötigte das Bohr-Team noch 33 Stunden.
Wien Kanal-Bauleiterin Marlies Greußing erklärt das Können von "Marlies" wie folgt: "Der 3,75 Meter lange und 13 Tonnen schwere Bohrkopf zermalmt mit sechs Umdrehungen pro Minute und 258 Kilonewtonmeter Drehmoment das Erdreich am Bohrkopf. Das entspricht der Kraft von circa 5.000 handelsüblichen Bohrmaschinen."
- Stück für Stück wird der Liesingbach renaturiert.
- Foto: Wien Kanal/Ivan Bandic
- hochgeladen von Lisa Kammann
Durch die Renaturierung des Flusslaufs und durch das neue Kanalsystem trägt das Großprojekt am Liesingbach künftig auch zum Hochwasserschutz bei. Die Gesamtkosten des Vorhabens – inklusive Bau des Speicherbeckens Gelbe Haide – belaufen sich auf circa 83 Millionen Euro.
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