Schule in Liesing
Computerhilfe kommt aus dem Klassenzimmer nach Hause
Bei Problemen mit dem Computer helfen jetzt Liesinger Informatik-Schüler aus. Für einen Stundenlohn machen sie Hausbesuche und kümmern sich um Probleme verschiedenster Art.
WIEN/LIESING. In der heutigen digitalen Welt sind Computer und das Internet zu wichtigen Werkzeugen geworden, um mit anderen zu kommunizieren, Informationen zu finden und verschiedene Aufgaben zu erledigen. Nicht jeder ist mit diesen Technologien ausreichend vertraut und manch einer hat möglicherweise Schwierigkeiten, sie zu nutzen.
In Liesing kommen ab sofort Schülerinnen und Schüler zu Menschen nach Hause und helfen ihnen bei verschiedensten Problemen mit dem Computer. Junge PC-Profis der Klasse 7C des RGORG 23 in der Anton-Krieger-Gasse 25 wollen so ihr Wissen und ihr Können auch außerhalb des Klassenzimmers für eine gute Sache einsetzen, ehrlicherweise nicht ganz uneigennützig.
Bei einem Stundenlohn von 20 Euro sind die fleißigen Helferinnen und Helfer aber immer noch günstiger, als wenn eine Firma nach Hause kommen muss. Welche Vorteile das Projekt noch hat, erklärt der Verantwortliche, Informatik-Lehrer und Klassenvorstand Norbert Netsch.
Interessantes Angebot für Ältere
Die Idee zur Computerhilfe entstand bei den Kulturtagen des RGORG 23, bei denen die Schüler des Informatikzweigs ihren Kollegen aus anderen Klassen ihr Wissen vermittelten. "Die Schüler hatten viel Freude, zu erfahren, was sie alles wissen und wie gut sie dieses Wissen anderen erklären können", meint der Lehrer.
Einen Pilotversuch habe es auch schon gegeben: Ein Jugendlicher aus der Klasse habe bereits einer pensionierten Lehrerin bei einem PC-Problem geholfen. "Jetzt kann sich jeder aus der Klasse in der Praxis bewähren. Wer pünktlich und verlässlich ist, bekommt auch mehr Aufträge." Die Schüler sollen also auch fürs Leben lernen: Wer anderen hilft, kann dabei auch Geld verdienen.
Netsch kann sich vorstellen, dass das Angebot vor allem für ältere Menschen interessant sein könnte. Viele Senioren geraten schon bei kleineren Schwierigkeiten in PC-Not. "Das Projekt könnte viele Familienangehörige entlasten, die wegen jedes Problems ausrücken müssen", sagt der Lehrer schmunzelnd. Aber auch bei komplexeren Fragen könnten die Schüler helfen. Die Bandbreite ist groß, ganz gleich, ob es Schwierigkeiten dabei gibt, den Computer einzurichten, mit E-Mail und sozialen Medien umzugehen, Dateien zu speichern oder im Internet zu surfen.
Letztendlich geht es dem Klassenvorstand auch darum, die Jungen mit anderen Menschen zusammenzubringen. "Vor acht Jahren gab es schon ein Projekt dieser Art. Ein ehemaliger Schüler ist noch heute mit einem damaligen Kunden befreundet", sagt der Informatik-Lehrer zufrieden.
Zur Sache
Wer an der Computerhilfe interessiert ist, kann sich bei Netsch telefonisch unter 0699/192 35 975 oder per E-Mail an n-netsch@gmx.at melden. Das Angebot gilt auch in den Sommerferien.
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