Wiener Caritas
In Siebenhirten kocht man ganz sozial
In Siebenhirten wurde mit einer großen Eröffnungsfeier die neue magdas-Küche der Caritas eröffnet.
"Unser Küchenteam mit 35 Mitarbeitern besteht zu einem Drittel aus Menschen, die es schwer hatten, einen Job zu finden: darunter Langzeitarbeitslose, Menschen mit Fluchthintergrund oder mit Behinderung", sagt Sarah Barci von magdas. "Social Business" nennt man solche Projekte, die sich wirtschaftlich selbst tragen und die Lösung sozialer Probleme als oberstes Unternehmensziel haben. Der Social-Business-Gedanke geht auf Nobelpreisträger Muhammad Yunus zurück.
Gegründet wurde magdas 2012 von der Wiener Caritas. Nach magdas-Recycling und dem magdas-Hotel im 2. Bezirk ist die magdas-Küche in der Siebenhirtenstraße 12A/3 nun das dritte Standbein.
"Wir kochen jede Woche rund 12.000 Portionen für Seniorenhäuser, Kindergärten, Schulen und Büros, machen aber auch Event-Catering", so Markus Gerauer vom magdas-Büro. „Soziales Handeln und wirtschaftlicher Erfolg sind kein Widerspruch. Wir fokussieren auf die Stärken unserer Mitarbeiter, nicht auf Defizite", so Caritas-Wien-Geschäftsführer Alex Bodmann.
Konzept kommt gut an
"Das Konzept von magdas finde ich großartig und freue mich, dass es jetzt auch einen magdas-Standort im 23. Bezirk gibt. Außerdem schmeckt es mir halt einfach", meint Birgit-Maria Hofmeister, die in Siebenhirten wohnt.
Der nun eröffnete Neubau der magdas-Küche ist nicht nur ökologisch nachhaltig – man verwendete auch Bauelemente aus Abbruchprojekten, die rückgeführt und aufgewertet wurden. So wurde etwa der Parkettboden aus einem ehemaligen Seniorenwohnheim der Caritas wiederverwendet. Die Paneelwand in der Kantine zierte vormals als Deckenverkleidung ein Bürogebäude. Holzverkleidung und Boden der Terrasse wurden aus Brettern eines alten Stadels gefertigt. Die Abwärme der Kältetechnik wird zurück ins Heizsystem gespeist, um im Winter die Büroräume zu beheizen. Eine Photovoltaikanlage am Dach trägt zur Stromgewinnung bei.
„Nachhaltiges Bauen ist zwar nicht billiger als herkömmliches Bauen, aber auch nicht teurer und schont dabei langfristig Ressourcen“, erklärt Geschäftsführer Michael Kleinbichler. "Rund um das Haus gibt es einen Obstgarten mit Blumen und Sträuchern, die für gutes Absickern des Regenwassers sorgen. Im Sommer können Mitarbeiter und Besucher Obst und Gemüse im Gemeinschaftsgarten selbst ernten", freut sich Sarah Barci.
Vieles kommt aus der Region
Den Großteil der Zutaten, die in der magdas-Küche verwendet werden, liefern österreichische Bauern und Produzenten. „Damit stärken wir heimische Unternehmen, sichern Arbeitsplätze und verhindern, dass Lebensmittel unnötig lang in der Gegend herumfahren", so Markus Gerauer. "Faire Arbeitsbedingungen für die Menschen, die diese Lebensmittel produzieren, sind uns wichtig. Auch das ist Teil einer Küche mit sozialem Mehrwert.“
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