Wien-Wahl 2020
Liesinger Spitzenkandidaten zur Gesundheitsversorgung im Bezirk
Immer mehr Menschen ziehen nach Liesing. Aber gibt es für sie alle auch genügend Kassen- und Hausärzte? Ist die Gesundheitsversorgung gewährleistet?
HIETZING. Grundsätzlich sind die Liesinger zufrieden. Ein Problem sehen jedoch viele, etwa Johann B.: "Wir wohnen in Mauer. Es gibt zwar einige Ärzte in diesem Bereich, aber es sind zu wenige, die einen Vertrag mit der Österreichischen Gesundheitskasse haben." Dazu Johann E.: "Liesing ist ein lebenswerter Bezirk. Wenn man jedoch einen Arzt mit Kassenvertrag sucht, wird es schwer."
Wir haben die Spitzenkandidaten im Bezirk gefragt, wie sie zu diesem wichtigen Thema stehen.
Gerald Bischof (SPÖ):
„Ich setze hier ganz stark auf die Errichtung von Primärversorgungseinrichtungen im Bezirk. Dort werden Allgemeinmediziner mit Gesundheits- und Sozialberufen zusammenarbeiten – und das mit Kassenverträgen. Für die Umsetzung verantwortlich sind die ÖGK und die Ärztekammer, die ich auf die Wichtigkeit einer zeitnahen Inbetriebnahme bereits deutlich hingewiesen habe.“
Roman Schmid und Silvia Forstner (FPÖ):
„Um mehr Kassenärzte nach Liesing zu holen und damit eine langfristige Absicherung der medizinischen Versorgung im Bezirk sicherzustellen, fordert die FPÖ eine Verbesserung der Kassenverträge. Dazu fordern wir die Errichtung eines Primärversorgungszentrums in Liesing, in dem mehrere Gesundheitsberufe zusammenarbeiten.“
Cordula Höbart (Grüne):
„Die Rahmenbedingungen für eine kassenbasierte Gesundheitsversorgung müssen verbessert werden. Auch das Einbinden von Gesundheitsberufen in Primärversorgungszentren kann Abhilfe schaffen. Für Liesing wünsche ich mir auch Community Health Nurses, die als diplomierte Pflegefachkräfte für die ältere Bevölkerung und die Schulkinder da sind.“
Patrick Gasselich (ÖVP):
„Die Zahl der Allgemeinmediziner mit Kassenverträgen sinkt – und das bei zunehmender Bevölkerungszahl. Wir setzen uns für bessere Arbeitsbedingungen und eine Attraktivierung des Berufsbildes ein. Weiters fordern wir die Errichtung der beiden Gesundheitszentren. Dadurch würde die Anzahl der Kassenärzte steigen und überlange Wartezeiten würden reduziert.“
Christoph Pramhofer (Neos):
„Wir brauchen endlich ein Primärversorgungszentrum im 23. Bezirk. Einen entsprechenden Antrag haben wir bereits 2016 eingebracht. Für uns ist klar, dass jedem Liesinger die beste Gesundheitsvorsorge zusteht. Stadt und Gesundheitsminister müssen jetzt raschestmöglich entsprechende Rahmenbedingungen schaffen, damit sich auch wieder Kassenärzte finden.“
Ernst Paleta (PRO23):
„Der Zuwachs an Arztpraxen entspricht nicht dem Bevölkerungsanstieg. Hier haben die Gesundheitskassen und die Ärztekammer Handlungsbedarf. Wir setzen uns dafür ein, dass die geplanten Primärversorgungszentren rasch realisiert werden. Die Stadt könnte durch Anschubfinanzierungen dafür Anreize schaffen. Geld ist genug da, es wird nur falsch verwendet.“
Thomas Neuhuber (Team HC)
„Ich setze mich in diesem Zusammenhang dafür ein, vermehrt Anreize zur Gründung von Ärztezentren zu schaffen. So sollte die Ärztekammer unbedingt und rasch eine einfache Möglichkeit für Ärzte schaffen, andere Ärzte anzustellen. Viele Ärzte scheuen nämlich die Selbständigkeit. So könnte man einfach mehr Fachärzte in den Bezirk bringen.“
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