Pflegewohnhaus eröffnet

Neues Haus der Barmherzigkeit in Mauer

Am Mittwoch, den 7. November wurde ein neues Pflegewohnhaus für Menschen mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen eröffnet. Die bz war dabei und hat einiges über die Herausforderungen und Chancen erfahren, die es mit sich bringt, eine neue Einrichtung zum Leben zu erwecken.

Im Pflegewohnhaus „Am Mauer Berg - St. Josef“ in der Haymogasse 110 gibt es 65 Plätze in fünf Hausgemeinschaften. Eine 91-jährige Frau ist am Tag der Eröffnung eingezogen und die erste Bewohnerin der neuen Einrichtung.

Gelebte Vielfalt

Welche Fähigkeiten braucht es um in der Pflege professionell arbeiten zu können? Man braucht Personal, das „ein offenes Herz und einen offenen Verstand" hat, sagte Anita Bauer, Geschäftsführerin des Fonds Soziales Wien. Renate Schwarz, Pflegedienstleiterin des neuen Hauses, hat beim Personalrecruiting bewusst auf eine „gute Diversität“ im Teams geachtet. Denn auch die Kunden kommen aus unterschiedlichen Kulturen und man kann „viel voneinander lernen“.

Jeder Einzelne zählt

Für Anita Bauer sind die Mitarbeiter vor Ort „die Seele einer Einrichtung.“ In wachsenden Städten wie Wien „ist die Pflege die große Herausforderung für die Zukunft.“ sagte sie. Pflegekräfte müssen an erster Stelle soziale Kompetenz mitbringen. Was braucht es darüber hinaus, wollte die bz wissen. Frau Schwarz baut voll und ganz auf die persönlichen Interessen und Ressourcen ihrer Mitarbeiter. Manche kochen und backen gerne, anderen macht es Freude Ausflüge und Feste zu planen.

Ein neues Zuhause

Bei der Führung durch das Haus konnte die bz einen guten Einblick in die freundlichen und hellen Räumlichkeiten gewinnen. Die einzelnen Zimmer sorgen für Rückzugsmöglichkeiten. In jeder Hausgemeinschaft gibt es eine großzügig angelegt Wohnküche mit Fernseher, Büchern und allem was es braucht um sich zuhause wohl zu fühlen. Weiters haben alle Wohngemeinschaften Zugang zu einem Balkon.

Zusammen für das Wohlergehen aller

Das Gebäude wurde bereits vor zwölf Jahren von der Ordensgemeinschaft der Servitinnen übernommen. Christoph Gisinger, Institutsdirektor im Haus der Barmherzigkeit, ist es besonders wichtig, dass jeder Pflegebedürftige in Wien einen Platz bekommt und dies unabhängig von den eigenen finanziellen Ressourcen. Daher ist die gute Zusammenarbeit mit Trägern wie dem Fonds Soziales Wien so wichtig, die Vorbereitungen in Mauer wurden „glücklich zu Ende gebracht“.

Respektvolles Miteinander

Roland König, Geschäftsführer des neuen Hauses, sieht einen wachsenden Personalbedarf in der Pflege. „Anerkennung braucht jeder.“, sagte er. Gehen Mitarbeiter und Bewohner wertschätzend miteinander um, wird sich das auf die Attraktivität von Pflegeberufen positiv auswirken, ist er überzeugt. Auch Christoph Gisinger sieht das Personal als Schlüssel für das Wohlergehen der pflegebedürftigen Kunden. Nach der Eröffnung geht es darum, „das Haus zum Leben zu erwecken“ und dabei sind die Mitarbeiter am wichtigsten. Niemand weiß ob er selbst einmal betroffen sein wird, daher ist die Pflege für alle ein sehr wichtiges Thema, betonte Anita Bauer.
Infos: www.hb.at, www.fsw.at