Kindergärtner aus Überzeugung
Voller Einsatz für Kinder in Liesing
Gerade einmal ein Prozent aller Kindergärtner in Österreich sind Männer. Einer davon arbeitet in Liesing.
LIESING. "Es ist doch das Wichtigste, Kinder auf ihren Weg ins Leben vorzubereiten und sie dabei zu begleiten", so Bernhard Schön, der interimistische Leiter des evangelischen Montessori-Kindergartens in Liesing.
So wie der 42-Jährige denken aber augenscheinlich nicht viele Männer. Gerade einmal 0,9 Prozent machen diese laut seiner Aussage in der Kinderbetreuung aus. Und auch Bernhard Schön selbst ist eher ein Spätberufener.
Als gelernter Fotograf und Fachmann für audiovisuelle Medien bewegte er sich beruflich vorerst in der Werbung, bevor er, wie er selbst sagt, "etwas machen wollte, das meinem Leben mehr Sinn und auch Bedeutung gibt". Kurzentschlossen stellte er vor sechs Jahren sein weiteres Leben in den Dienst der sozialen Sache. Er absolvierte die Bundesbildungsanstalt für Elementarpädagogik (BAfEP) und fand danach sofort eine Anstellung in einem Montessori-Kindergarten. "Die beste Entscheidung meines Lebens", sagt Bernhard Schön heute und blickt voller Stolz auf seine Schutzbefohlenen und seinen Arbeitsplatz im 23. Bezirk.
150 Jahre Montessori
Maria Montessori, die italienische Ärztin, Reformpädagogin und Philosophin, welche die nach ihre benannte Form der Pädagogik entwickelt hat, wäre heuer 150 Jahre alt geworden. Ihre Methoden hätten aber bis heute Gültigkeit, findet Schön.
"In jedem Kind steckt ein gewaltiges Potenzial. Es liegt an uns, dafür zu sorgen, dass sich dieses ideal und ohne Zwang entfalten kann", ist der Pädagoge überzeugt und ergänzt: "Kindern, die bereits im Kindergarten Interesse am Lesen, Schreiben und Rechnen zeigen, soll dies auf spielerische Weise ermöglicht werden."
Im Evangelischen Kindergarten Liesing in der Mehlführergasse 14 finden sie das ideale Umfeld dafür. Neben dem großen Garten, in dem sogar ein Planschbecken steht, bieten auch die Räume im Inneren genügend Platz, um die Interessen der Kinder zu fördern.
Ein wesentliches Montessori-Prinzip ist, dass jedes "Spielzeug", mit dem sich die Kleinen beschäftigen, einen Mehrwert bietet. So ist zum Beispiel ein Turm aus Bauklötzen nichts anderes als eine Möglichkeit, das Zählen zu lernen und die Grundlagen der Mathematik zu erfassen. Und dahinter steckt sogar noch mehr: "Von jedem Spielzeug gibt es immer nur ein Exemplar. Dadurch lernen die Kinder, zu teilen und Probleme gemeinsam zu lösen", erklärt Schön.
Im Evangelischen Kindergarten Liesing gibt es übrigens nur eine Gruppe, in der Kinder zwischen drei und sechs Jahren gemeinsam betreut werden und das Miteinander der Altersgruppen gefördert wird.
Im Augenblick sind noch Kindergartenplätze frei. Wer sich dafür interessiert, schreibt an kiga-liesing@diakonie.at oder meldet sich unter 01/887 16 65. Weitere Informationen findet man online auf www.bildung.diakonie.at/kiga-liesing
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