Liesing
Wildschek-Lackfabrik wird zu neuem Stadtquartier in Atzgersdorf

- So schaut's aus: Zwischen den begrünten Wohnhäusern soll es viel Grünraum geben – zusätzlich zum drei Hektar großen öffentlichen Park.
- Foto: Schreiner Kastler
- hochgeladen von Mathias Kautzky
Eine frühere Lackfabrik in Atzgersdorf wird zum autofreien Stadtquartier "Biotop-Wildquell" samt öffentlichem Park umgestaltet.
WIEN/LIESING. "Brown-field" heißt eine bereits versiegelte, aber brachliegende Fläche in der Fachsprache der Stadtentwickler. Genau darum handelt es sich beim rund sieben Hektar großen Gelände der früheren Wildschek-Lackfabrik in Atzgersdorf, die in den nächsten Jahren zum autofreien Wohngebiet "Biotop-Wildquell" samt einer öffentlichen Parkanlage umgestaltet wird.
Rund 850 neue Wohnungen soll es in dem neuen Stadtquartier im Häuserblock zwischen Breitenfurter Straße und Walter-Jurmann-Gasse einst geben, zwei Drittel davon werden gefördert sein. Die Gebäude werden vielfältig nutzbar sein: Neben "normalen Wohnungen" sind betreute Wohnformen etwa für Senioren oder Menschen mit Behinderungen genauso geplant wie Generationenwohnen und kombiniertes Wohnen und Arbeiten.

- Das viele Grün kann von den Bewohnern zur Erholung genützt werden, es dient aber auch zur Kühlung in heißen Sommermonaten.
- Foto: Schreiner Kastler
- hochgeladen von Mathias Kautzky
Um möglichst wenig zusätzliche Fläche zu versiegeln, wird die Architektur der einzelnen Wohnblocks kompakt gehalten – der Grünraum dazwischen soll den zukünftigen Bewohnern sowohl zur Erholung als auch zur Kühlung in heißen Sommermonaten dienen. Zusätzlich werden mit Geothermie, Photovoltaik und Wärmepumpen Energiesysteme eingesetzt, die ohne Öl und Gas auskommen. „Der brachliegenden Industriefläche wird so neues und nachhaltiges Leben eingehaucht und eine große Grünfläche als Naherholungsraum erschlossen“, freut sich Bezirkschef Gerald Bischof (SPÖ).
Klimaschutz ist wesentlich
Errichtet werden die Wohnblocks von der Gesiba. „Raschere wechselnde Lebensumstände, mehr neue berufliche Chancen und mehr Mobilität verlangen nach Strukturen mit den entsprechenden Möglichkeiten", sagt Ewald Kirschner von der Gesiba. "Nachhaltiges und ökologisches Bauen im Sinne des Klimaschutzes ist in der Zukunft bei all unseren Planungen und Überlegungen ein noch intensiveres Thema als es ohnehin schon ist.“

- So schaut der bisher öffentlich nicht zugängliche Park am Gelände der früheren Wildschek-Lackfabrik heute aus. Bald wird er zum öffentlichen Park umgestaltet.
- Foto: BV 23/Genitheim
- hochgeladen von Mathias Kautzky
Architekt Rüdiger Lainer, dessen Entwurf den städtebaulichen Wettbewerb gewonnen hat, kommentiert das Bauprojekt so: "Natur als Stadt ist die Grundlage für die Entwicklung eines sinnlichen und ökologischen 'Wohlfühlquartiers'. Vielfältige Raumfolgen ermöglichen abwechslungsreiches Raumerleben und Nutzungsvielfalt", so Lainer. "Der faszinierende Naturraum des Parks setzt sich zwischen den großen, geknickten und dicht begrünten Volumen fort."
Ein englischer Park in Atzgersdorf
Die rund 30.000 Quadratmeter – also drei Hektar – bisher privater Grünfläche wurden einst nach Prinzipien der englischen Landschaftsarchitektur angelegt. Herzstück sind zwei Biotope mit vielfältiger Tierwelt. Wie im gesamten Projekt wird auch im Park besonderer Wert auf Naturbelassenheit gelegt – mit guten Gründen: Führt doch wenig zusätzlicher Bodenverbrauch gemeinsam mit Hausbegrünungen nicht nur zu einer um 20 Prozent höheren Speicherleistung von Regenwasser, sondern auch zu einer mit 121 Tonnen knapp verdoppelten CO2-Speicherung des neuen Stadtquartiers "Biotop-Wildquell".
"Es ist öffentlich top angebunden", sagt Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) und meint die neue S-Bahn-Station, die in der Benyastraße ab 2027 errichtet wird. Deren Vorplatz wird sich in Größe und Form an historischen Plätzen orientieren und soll so zum neuen Grätzelzentrum werden.
Wann wird das Stadtquartier "Biotop-Wildquell" fertig sein? 2023 soll der neue Flächenwidmungsplan im Rathaus beschlossen werden, 2025 ist der voraussichtliche Baustart. Die ersten Wohnungen sollen dann 2028 bezogen werden können.
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