FPÖ-Interview
"Liesinger fühlen sich mit ihren Sorgen alleingelassen"

Roman Schmid, Bezirksparteiobmann der FPÖ Liesing, steht an erster Stelle auf der Bezirksliste. | Foto: Roman Schmid
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Roman Schmid, FPÖ-Spitzenkandidat im 23. Bezirk, spricht mit MeinBezirk über Sicherheit am Liesinger Platz, Verbauung, Parkplätze – und Straßenprostitution.

WIEN/LIESING. Roman Schmid, Bezirksparteiobmann der FPÖ Liesing, steht an der Spitze der Kandidatenliste bei der kommenden Bezirksvertretungswahl. Im Interview spricht er über die Problemstellen im Bezirk und was die FPÖ dagegen tun möchte.

In Liesing sind in den vergangenen Jahren einige neue Wohnquartiere entstanden. Gibt es dadurch Probleme im Bezirk?
ROMAN SCHMID: Natürlich. Was es zum Beispiel von Beginn an gebraucht hätte, ist ein Gesamtverkehrskonzept für den Bezirk. Dieses stückweise Planen, das führt genau zu diesen Problemen, die wir heute haben. Zum Beispiel, dass die öffentlichen Verkehrsmittel in manchen Bereichen nicht dem Bedarf gerecht werden. Im Allgemeinen wollen die Menschen, die hierherziehen, im Grünen wohnen und in Ruhe leben. Aber genau das wird durch den Zuzug immer mehr in Mitleidenschaft entzogen. Es ist weniger Grün da, es gibt mehr Menschen. Und das bedeutet auch mehr Lärm, etwa durch Jugendliche, die sich in den Parks aufhalten. Es fehlt auch an Bankfilialen und Postämtern.

In den vergangenen Jahren entstanden einige neue Wohnquartiere, wie "In der Wiesen Süd" in Erlaa.  | Foto: Tomislav Josipovic
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Was können Sie als Bezirkspolitiker gegen diese Probleme tun?
Zuerst einmal hören wir den Bewohnern zu. Viele fühlen sich mit ihren Sorgen alleingelassen. Natürlich, manche Probleme kann man in der Bezirksvertretung nicht lösen. Grundsätzlich sollte der Bezirk aber in den Bereichen, wo er Einfluss hat, vorausschauender planen, sodass zum Beispiel bei großen Bauprojekten gleich auch Hundezonen mit geplant werden. Der Gustav-Holzmann-Platz ist auch so ein Beispiel, wo man vorausschauendes Planen versäumt hat. Ein Teil des Platzes wird jetzt im Nachhinein entsiegelt. Das ist eine Verschwendung von Steuergeldern.

Sicherheit am Bahnhof

Mit dem Thema Sicherheit beschäftigt sich die FPÖ Liesing intensiv. Ein Brennpunkt ist der Liesinger Bahnhof. Wie kann man dort für mehr Sicherheit sorgen?
Wir haben vergangenes Jahr einen Antrag eingebracht, in dem wir ein Sicherheitskonzept für den Liesinger Bahnhof gefordert haben. Es gab Gespräche mit allen Beteiligten, wie Streetworkern und der Polizei. Im Endeffekt ist nicht viel herausgekommen. Wir sind dafür, dass Notrufsäulen am Areal angebracht werden, aber eine großflächige Videoüberwachung lehnen wir ab. Dabei wird das Problem nicht bei der Wurzel gepackt und wir wollen keine allgemeine Überwachung der Bürger. Auch eine Waffenverbotszone macht keinen Sinn, weil sich genau diejenigen nicht daran halten, wegen derer diese Zonen eingeführt werden.

Der Liesinger Platz ist immer wieder Thema, wenn es um die Sicherheit im 23. Bezirk geht. | Foto: A. Fischer
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Wo hakt es noch im Bezirk beim Thema Sicherheit?
Ein großes Problem ist der Straßenstrich in der Brunner Straße. 2011 wurde das Prostitutionsgesetz in Wien geändert (und damit Straßenprostitution in Wohngebieten verboten, aber nicht in Industriegebieten, Anm.). Schon damals haben wir davor gewarnt, dass hier in Liesing eben genau so ein Straßenstrich entsteht. Wir wurden ausgelacht. Ein Jahr später war er da. Das meine ich damit, wenn ich fordere, dass der Bezirk vorausschauend denken und im Rahmen des Möglichen planen muss. Jetzt haben wir dort massive hygienische Probleme und Müll. Die Frauen sind nicht sicher und die Zuhälter können sich bereichern.

Neos hat 2024 einen Antrag gestellt, dass den Frauen am Straßenstrich Hygieneanlagen zur Verfügung gestellt werden, der dann auch von der FPÖ abgelehnt wurde. Warum?
Weil man dadurch den Straßenstrich noch attraktiver machen würde.

Mehr Polizei, gratis Parken

Wenn die FPÖ Liesing Teil der kommenden Bezirksvertretung wird, für welche Verbesserungen werden Sie sich einsetzen?
Wir werden weiterhin mehr Polizeibeamte fordern. Wir wollen, dass alle drei Polizeiinspektionen im Bezirk auch nachts offen sind. Die FPÖ wird sich für mehr Fahrradpolizisten am Liesingbach einsetzen. Auch gegen den Vandalismus werden wir vorgehen. Indem ich die Vandalismus-Spuren beseitige, zum Beispiel Schmierereien an den Wänden mit schönen Bildern übermale, fühlen sich die Menschen zumindest wohler.

Mehr Fahrradpolizei ist für Roman Schmid eine gute Idee.  | Foto: M. Martinelli
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Welche weiteren Themen werden Sie künftig beschäftigen?
Die Verbauung im Bezirk bleibt ein großes Thema. Wir werden vieles nicht verhindern können. Aber wir werden die Probleme, die durch die Verbauung entstehen, immer wieder ansprechen. Die FPÖ Liesing wird auch künftig die Bewohner im Kampf gegen den Fluglärm unterstützen. Wir werden für den Erhalt von Parkplätzen kämpfen, auch mit dem Parkpickerl sind wir nicht glücklich.

Wahl-Watschen 2020

Die FPÖ Liesing hat bei den Wien-Wahlen 2020 herbe Verluste erlitten. Wie sehen Sie Ihre Chancen für die kommende Bezirksvertretungswahl? 
2020 haben wir eine Watschen bekommen aufgrund gewisser Vorkommnisse, wie dem Ibiza-Skandal. Das muss man verstehen, auch wenn es nichts mit dem Bezirk zu tun hatte. Manchmal gibt es ein Gewitter, das reinigt die Luft. Durch diese Krise sind uns ganz neue Möglichkeiten eröffnet worden, es sind neue Leute dazugekommen. Wir haben uns seitdem gut aufgestellt, es weht ein frischer Wind. Ich bin sehr stolz auf meine vielen Mitarbeiter und freiwilligen Helfer. Ich bin sicher, dass wir unsere Mandate ausbauen werden können.

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