"Beendet das Elend der Welpen"
Immer mehr Österreicher kaufen junge Hundewelpen in Ungarn und Tschechien aus fragwürdiger Herkunft.
BEZIRK (mg). Sie werden in Tierfabriken im Osten gezüchtet, bei uns aus Kofferräumen verkauft und enden immer öfter im Tierheim oder beim Tierarzt zum Einschläfern. Das illegale Geschäft mit Hundewelpen blüht. Viele sind krank, durch qualvolle Bedingungen oftmals auch psychisch verstört oder überzüchtet. Tierschutz-Landesrat Maurice Androsch (SP) will mit verstärkten Kontrollen und Aufklärung gegen die Händler vorgehen (siehe Interview). Die Bezirksblätter Lilienfeld fragten bei Tierärzten des Bezirks und im Tierheim St. Pölten nach, welche Erfahrungen sie mit den Welpen aus dem Osten gemacht haben.
"Man kann die Aufzucht eines jungen Welpen irgendwo in Tschechien oder Ungarn überhaupt nicht mit der bei einem österreichischen Züchter vergleichen", meint Michaela Klein von der Tierarztpraxis Hainfeld. Klein machte schon einige Erfahrungen mit "Import-Welpen": "Es gibt darunter natürlich auch kerngesunde Tiere. Doch viele Tiere leiden an Krankheiten. Ein kleiner Welpe, der mir gebracht wurde, hatte sogar Probleme mit der Atmung."
Ihre Berufskollegin Ulrike Hirtl aus Traisen sieht die Sache ähnlich: "Menschen kaufen die niedlichen Welpen im Glauben, den Tieren etwas Gutes zu tun. Oftmals erkennt der Laie den Gesundheitszustand des Hundes nicht sofort und muss dann Tage später zu Hause feststellen, dass der kleine Racker nicht fit ist." Zudem warnt Hirtl vor der Gefahr von Krankheiten und Seuchen, die auf diese Weise ins Land eingeschleppt werden.
"Es ist wichtig, dass dieser Mafia endlich das Handwerk gelegt wird", sagt dahingehend Davor Stojanovic. Der Leiter des Tierheims in St. Pölten kennt die Probleme rund um den illegalen Handel. Muttertiere würden in elendem Zustand als "Gebärmaschinen" benutzt, Welpen zu früh von den Müttern getrennt und zu Spottpreisen verscherbelt.
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