Biber nagt an den Nerven
Ein Biber sorgt in Kleinzeller Sägewerk für Störungsausfälle. Die Tiere sind besonders geschützt.
KLEINZELL/BEZIRK. (tw) "Wir haben fast täglich Störungen", sagt Andreas Wittmann, Sägewerksbetreiber aus Kleinzell. Grund: Ein Biber hat sich in der Nähe des Werks am Halbach angesiedelt. Nicht nur, dass er Obstbäume und Weiden am Bachufer annagt und deren Rinde abschält - er schmeißt auch Äste und Gestrüpp in den Halbach, die sich in der Wehr des Werksbaches verfangen. "Dann fällt der Regler aus und es läuft kein Wasser mehr durch die Turbine", so Wittmann.
Besonders unangenehm: Wenn dies in der Nacht passiert, steht auch der Generator still, der Strom erzeugt und diesen ins Netz einspeist. "Das bedeutet dann natürlich auch finanzielle Einbußen", sagt Andreas Wittmann.
Bibermanagement schlichtet
Ein Experte des NÖ Bibermanagements hat sich die Situation vor Ort bereits angesehen. Das NÖ Bibermanagement gibt es seit 2002. Es entstand aus der Zusammenarbeit zwischen dem Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Naturschutz, und der Universität für Bodenkultur Wien. Es wird dann tätig, wenn es zu Konflikten zwischen Mensch und Tier kommt. Denn der Biber ist eine geschützte Art.
Bezirksbauernkammer-Obmann Reinhold Mader ist regionaler Biberberater und Ansprechpartner für Betroffene. Als erste Maßnahme rät er, die Weiden entlang des Baches zu stutzen und die Obstbaumstämme mit einem Gitter zu schützen.
"Erst wenn der Biber sehr großen Schaden anrichtet, kann man ihn einfangen, aber das muss erst von der Naturschutz-Abteilung des Landes NÖ genehmigt werden", so Mader. Im Bezirk gebe es vereinzelt Vorfälle mit Bibern, die als junge Tiere ihr eigenes Revier suchen und so flussaufwärts ziehen. "Im Bezirk gibt es allerdings eine natürliche Grenze, weil es ihnen irgendwann zu kalt wird", so Mader.
Zur Sache
Der Biber (bis zu 1,30 Meter lang, bis zu 30 Kilo schwer) ernährt sich vegetarisch. Er hat charakteristische Nagezähne und wasserdichtes Fell.
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