Bezirk Lilienfeld
Kassenärzte sind im Bezirk Lilienfeld Mangelware
Das Ärztezentrum Hainfeld funktioniert gut, dennoch fehlen im Bezirk Haus- und Fachärzte mit Kassenvertrag.
BEZIRK.
„Dass mehr Ärzte benötigt werden, liegt daran, dass die Lebenserwartung steigt und damit der Anteil alter und kranker Menschen. Doch nicht nur für sie fehlen Ärzte, sondern auch für die jüngeren Patienten“,
erklärt SPÖ Bezirksvors. Christian Fischer.
Bürgermeister Karl Bader:
"Gerade was Hausarztstellen im Bezirk betrifft, sind wir sehr gut versorgt. Das bestätigen auch Ärzte selber. Ebenso bei den Fachärzten, schmerzlich ist jedoch weiterhin , dass es keinen Kinderfacharzt gibt."
Sandra Böhmwalder, Bezirksparteiobfrau ÖVP:
"Die Gebietskrankenkasse ist dafür verantwortlich, dass ihre Planstellen auch besetzt sind. Das Land tut, was ein Land tun kann – wir haben uns beispielsweise erfolgreich dafür eingesetzt, dass die Medizinstudienplätze erhöht wurden."
Viele Patienten, wenig Ärzte
Im Bezirk Lilienfeld leben knapp 25.400 Menschen. Damit kommen jeweils 1400 Personen auf einen Allgemeinmediziner mit Kassenvertrag.
„Ärzte werden im Bezirk schmerzlich vermisst – das wollen wir ändern. Viele Ärzte sind an ihrem Limit angekommen. Sie würden gerne neue Patienten aufnehmen, können aber nicht, weil es keine Kapazitäten mehr gibt“,
so Bürgermeister Johann Gastegger.
Lösungen gesucht
„Der niedergelassene Gesundheitsbereich wird grundsätzlich zwischen Sozialversicherung und Ärztekammer geregelt. In quartalsweisen Stellenplangesprächen zwischen den beiden Institutionen wird die Besetzung der Kassenstellen festgelegt. Da es bei diesem Prozess nach dem Gesetz keine zugedachte Rolle für andere Systempartner gibt, liegt es primär an den Krankenversicherungsträgern, attraktive Angebote zu schaffen und gemeinsam mit der Ärztekammer möglichst viele Ärzte in das kassenärztliche System zu bringen“,
stellt Fischer klar.
Christian Hafenecker, FPÖ, sieht das Problem bei den Kassentarifen:
"Die Kassentarife gehören angehoben. Viele Ärzte entscheiden sich dagegen, ein Kassenarzt zu sein, da es sich am Land mit wenigen Patienten nicht rentiert. Die Entwicklung, dass immer mehr Ärzte zu Privatärzten werden, beobachtet man schon seit Jahren. Dagegen könnte man nur mit angepassten, angehobenen Kassentarifen wirken."
Fischer sieht Möglichkeiten seitens der Politik:
„Was wir deshalb dringend benötigen, sind gesundheitspolitische Weichenstellungen, die ein leistungsstarkes, flächendeckendes und öffentliches Gesundheitswesen für die Zukunft garantieren.“
Kassenstellen attraktiv machen
„Insgesamt ist zu sagen, dass wir, wenn wir den Mangel an Kassenärzten nachhaltig beheben wollen, handeln und Verbesserungen auf den Weg bringen müssen. Die Tätigkeit als Kassenarzt muss so attraktiv sein, dass jene, die diese aktuell ausüben, unbedingt weitermachen und neue Ärzte ins Kassensystem einsteigen wollen",
so Harald Schlögel, Präsident der NÖ Ärztekammer.
"Dazu könnten etwa der Wegfall von Leistungslimitierungen, Bürokratieabbau oder ein allgemeines Dispensierrecht- das Recht, dass Ärzte verschreibungspflichtige Arzneimittel direkt an Patienten abgeben dürfen - beitragen."
In folgenden Fachrichtungen gibt es im Bezirk Lilienfeld Ärzte:
Allgemeinmedizin: 18 mit Kassenvertrag / 6 ohne Kassenvertrag, (+ 3 Vorsorge-ÄrztInnen)
Innere Medizin: 2 mit Kassenvertrag / 4 ohne Kassenvertrag, (+4 Vorsorge-ÄrztInnen)
Augenheilkunde und Optometrie: 1 mit Kassenvertrag
Radiologie: 1 mit Kassenvertrag
Frauenheilkunde und Geburtshilfe: 1 mit Kassenvertrag / 1 ohne Kassenvertrag#%Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde: 1 mit Kassenvertrag
Neurologie: 1 ohne Kassenvertrag
Lungenkrankheiten: 1 mit Kassenvertrag
Haut- und Geschlechtskrankheiten: 1 mit Kassenvertrag / 1 ohne Kassenvertrag
Urologie: 1 mit Kassenvertrag
Quelle: www.arztnoe.at
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